Inschriftenkatalog: Regensburger Dom (I)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 74: Inschriften des Regensburger Doms (I) (2008)

Nr. 66 Kreuzgang, Vorhalle 1347

Beschreibung

Grabplatte des Otto Schambeck aus Kalkstein, in der ehemaligen Kapelle zur Rast im Boden eingelassen1). Die Inschrift beginnt oben links, läuft um den Stein und endet vermutlich in der Mitte der linken Längsseite. Im vertieften Feld ein großes Kreuz auf Kreuzfuß im Viertelrelief. Die Balken des Kreuzes sind mit Nasen besetzt, die Enden der Arme und des Kopfes mit spitzen Kleeblättern geziert2). Ein großer Wappenschild ist an der Stange schräg aufgelegt, darüber ein wulstiger Nodus. Der Stein ist sehr abgetreten, die Inschrift in großen Teilen nicht mehr erkennbar. Querbruch etwa in der Mitte.

Ergänzt nach Text Zirngibl:

Maße: H. 230 cm, B. 116 cm, Bu. 10 cm

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. ANNO ∙ DOMINI ∙ M CCC / XLVII [OBIIT OTTO DER SCHA]MWECH ∙ / XIII ∙ KALEND/AS [OC]TOB(RIS) ∙

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1347 am 13. Tag vor den Kalenden des Oktober starb Otto Schambeck.

Datum: 1347 September 19.

Wappen:
Schambeck3).

Kommentar

Otto von Schambeck war Bürger der Stadt Regensburg und ist im Jahre 1338 als Siegler nachzuweisen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1342 wird er als einer der Bürger genannt, die sich gegen die Umtriebe der Auer verbinden. Letzmalig siegelte er am 16. Juli 13474). Der Familiensitz dieses Adelsgeschlechtes war Hohenschambach an der Altmühl (Gde. Hemau, Lkr. Regensburg)5).

Anmerkungen

  1. Zirngibl, Epitaphia 37; Kdm Regensburg I, 202; Freytag/Hecht 43, 58.
  2. Morsbach, Grabkreuzplatten 39.
  3. Das Wappenbild ist nur noch schemenhaft zu erkennen; die Handzeichnung in der Handschriftensammlung 19 zeigt das Wappen der Schambeck; vgl. BayA1 175; Urbanek, Wappen 253.
  4. RUB I, 806 (22. Mai 1338), 809 (12. Juni 1338), 992 (14. Februar 1342), 1185 (16. Juli 1347).
  5. Primbs, Jahr- und Totenbuch 249.

Nachweise

  1. Handschriftensammlung 19; Zirngibl, Epitaphia 37; Sammlung Resch IV, Blatt 63; Schuegraf, Dom II, 122.

Zitierhinweis:
DI 74, Inschriften des Regensburger Doms (I), Nr. 66 (Walburga Knorr, Werner Mayer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di074m013k0006608.