Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 105: Osterode (2019)
Nr. 203 Osterode, St. Jacobi 1646
Beschreibung
Portalgewände. Stein. Südostecke des Chores. Das Portal, das früher den Eingang zur Gruft der Familie von Minnigerode geschmückt haben soll, ist oberhalb des alten Standortes in die Mauer eingelassen.1) Die Inschrift auf dem Sturz, erhaben in vertiefter Fläche, unterbrochen durch den geflügelten Kopf eines Putto, der bis vor das vorkragende Gesims hinaufreicht. Die Ständer sind geschmückt mit Karyatiden und Ohrmuschelwerk.
Maße: H.: 138 cm; B.: 120 cm; Bu.: 6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO // 1646
Anmerkungen
- Martins, Bau- und Kunstgeschichte, S. 74.
- Vgl. Meyer, Verzeichnis, S. 55.
- Vgl. Geschichte Minnigerode, passim.
Nachweise
- Martins, Bau- und Kunstgeschichte, S. 74.
Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 203 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0020305.
Kommentar
Die Schaftenden sind gespalten, A mit geschwungenem, unten hochgebogenem Linksschrägschaft.
Das Portalgewände wird in der Literatur an einer Stelle dem Bildschnitzer Andreas Gröber zugeschrieben und als „Kaminrahmen“ bezeichnet.2) Für Letzteres gibt es ebenso wie für die Zuschreibung an den, soweit bekannt, nur in Holz arbeitenden Gröber – die seinem Werk ähnlichen Formen der Putto- bzw. Hermenköpfe und die Verwendung von Ohrmuschelwerk sind zeittypisch – keinen Anhaltspunkt.
Über Begräbnisse von Mitgliedern der Familie von Minnigerode in Osterode – die Familie war hauptsächlich im nahegelegenen Eichsfeld (Wollershausen, Gieboldehausen, Bockelnhagen, Silkerode) ansässig (vgl. Nr. 69) – wird in der Familiengeschichte nichts berichtet.3)