Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 181 Bad Sachsa, St. Nikolai 1636

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Der Sechspassfuß mit Standring und hoher, geriffelter Zarge steigt steil zum Schaft an. Über dem Fuß direkt der flache, mit glatten Zungen versehene Nodus; auf den rechteckigen Rotuli rosettenartige Muster. Zwischen dem Nodus und der erneuerten Kuppa ein flaches Schaftstück. Die eingravierte Inschrift, teilweise in Kontur, verläuft über vier Pässe auf der Unterseite des Standrings.

Maße: H.: 17 cm; Dm.: 12,6–12,9 cm (Fuß), 10,5–10,6 cm (Kuppa); Bu.: 0,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg H. Lampe) [1/1]

  1. VON HEINRICH RÖPPENACKE IN DIE KIRCHE · S · NICOLAI ZVR SAXE: VEREHRET 1636

Kommentar

Die Schrift weist Strichsporen auf, O ist spitzoval. I und einige Schäfte, vor allem die linken, sind konturiert. Die Cauda des R, die Schrägschäfte des K und der rechtsschräge Schaft des X sind geschwungen, Z mit Mittelbalken und leicht schräggestellt; der untere Balken des E ist verlängert. Der Schaft der 1 ist gespalten und unten mit einem weiten Anstrich versehen; 6 mit weit nach rechts ausladendem, geschwungenem oberen Bogenende. Die Schrift weist eine gewisse – möglicherweise nur zeittypische – Nähe zu der anlässlich der erneuten Stiftung angebrachten Inschrift auf dem Kelch Nr. 33 in Bad Grund auf.

Fuß und Schaftstück, möglicherweise auch der Nodus könnten spätmittelalterlicher Herkunft sein; ein weiteres Schaftstück dürfte fehlen. Die dazugehörige Patene Nr. 185 wurde ein Jahr später gestiftet.

Die Familie Röpenack spielte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in Sachsa.1) Johann Röpenack (gest. 1653) war 1627 Oberförster der Grafschaft Honstein.2) Ein Hofrat Röpenack stiftete 1680 die Emporen der Kirche.3)

Anmerkungen

  1. Lüke, Alhier zur Sachse, S. 14.
  2. Vgl. NLA HA BaCl Hann. 84a, Nr. 62/27 (zit. nach Online-Findbuch). Seine mutmaßliche Grabplatte befindet sich im nördlichen Flügel des Kreuzgangs im Kloster Walkenried; vgl. Reinboth, Bestattungen S. 27 (Nr. 19).
  3. Lüke, Alhier zur Sachse, S. 13.

Nachweise

  1. Kdm. Kreis Grafschaft Hohenstein, S. 153f.
  2. Lüke, Alhier zur Sachse, S. 14.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 181 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0018104.