Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 162† Sieber, St. Benedictus 1619

Beschreibung

Jahreszahl an Kanzel (I), Altar (II) und auf der Wetterfahne (III) der früheren Kapelle. Auf einer silbernen Oblatendose1) in Sieber wird in der Stifterinschrift von 1699 auf die drei Jahreszahlen Bezug genommen: HANS ERNST KEYDEL / HAT DIESES ZUR EHRE GOTTES UND SEINEN GEDAECHTNIS / GEGEBEN WEIL DESSEN VOR ELTERN DIE ANFAENGER UND STIFFTER / DES GOTTES DINSTES DIESES OHRTS, GEWESEN WELCHES AN DER AL=/TEN CANTZELL UND ALTHAR, AUCH IN DER, FAHNE AUF DER AL=/TEN KIRCHEN ZU BEWEISEN U(ND) ZWAR. 16·1.9. / 1699 · . Die genannten Objekte sind nicht erhalten.

Inschriften nach Inschrift auf Oblatendose.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg H. Lampe) [1/2]

  1. I

    1619

  2. II

    1619

  3. III

    1619

Kommentar

Hans Ernst Keydel (1645/46–1727)2) war Hüttenherr. Heinrich Keydel Senyor hatte 1659 zu einem Kelch 12 Gulden gestiftet, wie eine Inschrift auf diesem bezeugt.3) Die in der Inschrift von 1699 genannten Jahreszahlen sind der früheste Beleg für die Existenz einer Kapelle in dem 1574 erstmals urkundlich erwähnten Bergarbeiterort Sieber.4) 1687 erhielt die Gemeinde einen eigenen Pastor. Der in diesem Zusammenhang begonnene Bau war etwa zehn Jahre später fertiggestellt.5) Er wurde 1869/70 durch einen Neubau ersetzt, der bereits 1887 durch die heutige, hölzerne Kirche abgelöst wurde.6)

Anmerkungen

  1. Oblatendose, Silber (H.: 6,6 cm mit Deckel, Dm.: 10 cm). Auf dem Deckel ein aufgenietetes Kruzifixus mit dem Titulus INRI; auf drei Vierteln des Randes umlaufend die Umschrift DAS BLUT JESU CHRISTI MACHT UNS REIN VON ALLEN SÜNDEN. Auf der Wand der Dose die oben zitierte Stifterinschrift.
  2. Laut einer Familiengeschichte der Familie Detert starb Hans Ernst Keydel am 2. Januar 1727 im 81. Lebensjahr; http://www.familie-detert.de/webtrees/individual.php?pid=I3221&ged=Detert (10.05.2022).
  3. Heinrich Keidel Senyor hat zu diesem Kelche vereret 12 Gulden und Gewicht 55 Lot Anno 1659; Herrmann, Kulturgeschichtliche Beiträge, S. 9.
  4. Der früheste archivalische Beleg stammt aus dem Jahr 1641; Herrmann, Kulturgeschichtliche Beiträge, S. 9.
  5. Ebd., S. 19 u. 34. Die Kirche war ein Steinbau; Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 190.
  6. Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 190. Herrmann, Kulturgeschichtliche Beiträge, S. 22.

Nachweise

  1. Herrmann, Kulturgeschichtliche Beiträge, S. 9.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 162† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0016209.