Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 105: Osterode (2019)
Nr. 132 Kloster Walkenried, Brüdersaal 1601
Beschreibung
Grabplatte für das Kind Matthias Eckstorm. Stein. Teil einer älteren Altarplatte mit Reliquiengruft im unteren Viertel der Platte.1) Die Inschrift vertieft, in der unteren Hälfte durch Abplatzungen infolge früher aufsteigender Feuchtigkeit etwas beeinträchtigt. Das Grab befand sich neben dem eines Bruders (Nr. 134) und dem der Mutter (Nr. 145) im Kreuzgang in der Nähe zum Eingang des 1570 als Kirche eingerichteten früheren Kapitelsaals.2)
Maße: H.: 65 cm; B.: 77 cm; Bu.: 5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.
HIC SITVM EST COR=/PVSCVLVM MATTHIAE / ECKSTORMII QVI OBIIT / DIE XX. (NOVEM)BR(IS)a) AN(NO) DOM(INI) / M DC I VIXIT IN TERRIS / ANNVM I. DIES XXVI · VI/VIT CVM CHRISTO / AETERNVM
Übersetzung:
Hier liegt begraben der kleine Körper von Matthias Eckstorm, der am 20. November starb im Jahr des Herrn 1601. Er lebte auf Erden ein Jahr und sechsundzwanzig Tage, ewig lebt er bei Christus.
Textkritischer Apparat
- (NOVEM)BR(IS)] Befund: IXBR.
Anmerkungen
- Vgl. Kdm. Kreis Blankenburg, S. 355.
- Eckstorm, Chronicon Walkenredense, S. 316: in porticu ante templi fores.
Nachweise
- Kdm. Kreis Blankenburg, S. 355.
- Eckstorm, Chronicon Walkenredense, S. 316.
- Bulius, Leichenpredigt für Elisabeth Zimmermann, Bl. [H4]v.
- Leuckfeld, Antiquitates Walckenredenses, Thl. 1, S. 315.
- Kirchenbuch Walkenried, S. 1a (Abschrift).
- Reinboth, Bestattungen, S. 35 (Nr. 32; nach Kdm.).
Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 132 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0013201.
Kommentar
Schmucklose Kapitalis mit schwach ausgeprägten keilförmigen Verbreiterungen der Schaft- und Bogenenden. In DIES ein epsilonförmiges E; O und Q sind spitzoval, B ist offen, die Schrägschäfte des K sind gebogen, ebenso der rechtsschräge Schaft des X. Die Schrift entspricht der auf den Grabplatten für den Prior Liborius Hirsch und für den Bruder Heinrich Eckstorm (Nr. 127 u. 134).
Matthias Eckstorm war ein Sohn des Priors Heinrich Eckstorm (Nr. 169), der vermutlich auch die Grabschrift verfasste. Zur Mutter Elisabeth Zimmermann vgl. Nr. 144 u. 145.