Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 128 Osterode, Am Schilde 29 4. V. 16. Jh.

Beschreibung

Haus. Fachwerk, traufenständig, fünf Gefache breit. Auf dem mit Tauband geschmückten Balken des über einem Zwischengeschoss leicht vorkragenden Obergeschosses Fächerrosetten, dazwischen teilweise kleinere Räder. Zwischen der zweiten und dritten Fächerrosette von links ein auf einem Bein stehender Storch mit zurückgebogenem Hals. Rechts und links von dem Storch die erhaben geschnitzten Initialen.

Maße: Bu.: ca. 12 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg H. Lampe) [1/1]

  1. K(URT) S(TORCK)

Kommentar

Eigentümer des nach dem Stadtbrand von 1545 erbauten Hauses war von 1575 bis längstens 1610 Kurt Storck, dessen Name die niederdeutsche Form für „Storch“ ist.1)

Bei der Sprengung der Sösebrücken im April 1945 wurden Füllungen aus dem Fachwerk geschleudert, in denen sich nach Auskunft der Enkelin des damaligen Besitzers Tonscherben mit einem Storch und der Jahreszahl „1545“ fanden. Storck stellte hölzerne Modeln für Tonwaren her. In den 1560er Jahren wohnte er in einem anderen Haus in der Neustadt.2)

Anmerkungen

  1. Kreckmann, Storchenhaus, S. 72f.
  2. Ebd., S. 73f.

Nachweise

  1. Hans Erich Giebel, Osteroder Hausinschriften, in: Unter dem Harze Nr. 197, 1954.
  2. Bremeneck (Giebel), Sösewasser, S. 58.
  3. Kreckmann, Storchenhaus, S. 72 u. 76.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 128 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0012807.