Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 123† Osterode, St. Aegidien 1598

Beschreibung

Epitaph für den Bürgermeister Bartold Brüning und den Ratsherrn Hans Kohlruß. Das Epitaph war angebracht an der Südwand der Kirche. Es bestand aus einem Gemälde der Auferstehung mit der Unterschrift A. Über dem Gemälde Inschrift B.1)

Inschrift A nach [Spangenberg], Inschrift B nach Max.

  1. A

    IN MEMORIAM HONESTORVM VIRORVM BARTOLDI BREVNIGSa) CONSVLIS ET HANS COLRVS SENATO(RIS) REIPVBL(ICAE) OSTERODENSIS B(ENE) M(ERENTIBVS) RELICTA VIDVA CATHARINA MONNIGb) HOC EPITAPHIVM POSVIT ANNO CHRISTI
    M D XCVIIIc)

  2. B

    Georg Lhaman pictor 1598

Übersetzung:

Zum Gedenken an die ehrenhaften Männer Bartold Brüning, Bürgermeister, und Hans Kohlruß (Kohlrausch), Ratsherr der Stadt Osterode. Den Wohlverdienten hat die hinterlassene Witwe Katharina Münch dieses Epitaphium gesetzt im Jahr Christi 1598. (A)

Georg Lahmann, Maler 1598. (B)

Kommentar

Bartold Brüning (Bruni) wird von 1556 bis 1574 im Wachtgeldregister an erster Stelle des Umgangs in der Neustadt genannt; ab 1566 oder 1567 zahlte er kein Wachtgeld, was seinen Eintritt in den Rat anzeigen dürfte. 1575 tritt Hans Kolrausch an seine Stelle, 1589 wird ein neuer Besitzer (Tile Heupert) aufgeführt (die Register von 1580 bis 1588 fehlen).2) Bartold Brüning wird 1573 als Bürgermeister genannt;3) Hans Kohlruß (Kohlrausch) wurde 1587 Ratsherr.4) Er starb an einem Adventssonntag 1590.5)

Textkritischer Apparat

  1. BREVNIGS] Brunings Max.
  2. MONNIG] Munchs Max.
  3. M D XCVIII] Max, M D XLVIII Spangenberg; Druckfehler.

Anmerkungen

  1. Max, Nachrichten, S. 8.
  2. StadtA Osterode 1 K II Nr. 8a (Wachtgeldregister); 1552 erscheint eine Relicta brunings, wahrscheinlich Bartolds Mutter (1554: Relicta Jegers, wohl der Geburtsname der Witwe). Bartold Brüning wird an derselben Stelle genannt im Schoßregister von 1568: StadtA Osterode 1 K II Nr. 11a, S. 14. – Am 17. April 1586 heiratete die mutmaßliche Tochter Anna Bruni einen Tile Haueff, bei dem es sich um den Tile Heupert des Wachtgeldregisters handeln dürfte; vgl. Schubert, Trauregister, Bd. 1, 10, S. 934 (Nr. 58).
  3. Leuschner, Osterode in der Frühneuzeit, S. 186. Vgl. Max, Nachrichten, S. 8 („um 1571“).
  4. Max, Nachrichten, S. 8. Wendt, Geschichte, S. 311. Heller, Ratsherren, S. 31: „Kobrusch“, 1587–1589.
  5. Kirchenbuch St. Aegidien Osterode, S. 354.

Nachweise

  1. [Spangenberg], Nachtrag, Sp. 159 (A).
  2. Max, Nachrichten, S. 8f. (A u. B).

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 123† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0012302.