Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 82† Steina, Katharinen 1583

Beschreibung

Glocke. Mithoff berichtet in seinem 1866 veröffentlichten Buch über Künstler und Werkmeister, dass Tile Singraf 1583 eine Glocke für die Kirche in Steina goss.1) Die Glocke wird in Mithoffs Kunstdenkmäler-Band von 1873 nicht mehr erwähnt. 1738 gab es in Steina drei Glocken, von denen die größte, die 1583 von Thiele Singraffen gegossen worden war, laut dem damals angefertigten Corpus bonorum die Inschrift trug.2) Außerdem dürften der Name des Gießers und die überlieferte Jahreszahl auf der Glocke angebracht gewesen sein. 1862 wurde die Glocke wegen eines Risses umgegossen, die damals gegossene Glocke erneut 1894.3)

Inschrift nach Corpus bonorum.

  1. Spes mea Christus4)

Übersetzung:

Meine Hoffnung (ist) Christus.

Kommentar

Tile Singrafs einzige bekannte und erhaltene Glocke (aus dem Jahr 1567) findet sich in Hohenrode (Lkr. Schaumburg); die Schreibweise des Namens auf dieser entspricht der bei Mithoff für die Steinaer Glocke überlieferten.5)

Anmerkungen

  1. Mithoff, Künstler und Werkmeister, S. 153. Mithoffs Quelle sind Kirchenbeschreibungen, aufgestellt von Lokalgeistlichen in den Jahren 1860 und 1861; ebd., S. IX.
  2. Corpus bonorum, verfasst von Pastor Leschen 1738, Pfarrarchiv Steina; zit. nach einer Transkription, die Heinz Duensing, Ortsheimatpfleger von Steina, dem Verf. freundlicherweise überlassen hat.
  3. Auskunft von Heinz Duensing, Ortsheimatpfleger von Steina, aufgrund der Kirchenrechnungen von 1863 und einer Nachricht von 1890. – Die Glocke von 1894 (Dm. 105 cm) ist noch vorhanden, zwei weitere Glocken von 1878 (Dm. 99 cm) und 1904 (Dm. 70 cm) wurden 1917 abgegeben; Westfälisches Glockenmuseum in Gescher: Notiz in den Unterlagen des Provinzialkonservators der Provinz Hannover, Konvolut Kreis Osterode. Die Information auf der Webseite der Kirche (https://kirche-steina.wir-e.de/katharinen-kirche [08.11.2018]), dass eine der beiden 1917 abgegebenen Glocken aus dem Jahr 1583 stammte, kann demnach nicht zutreffend sein.
  4. Vgl. Dielitz, Wahl- und Denksprüche, S. 309.
  5. Vgl. DI 104 (Lkr. Schaumburg), Nr. 218.

Nachweise

  1. Corpus bonorum, verfasst von Pastor Leschen 1738; Pfarrarchiv Steina.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 82† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0008206.