Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 75 Osterode, St. Aegidien 1579

Beschreibung

Eckstein am Turm. Südseite, hoch oben an der südöstlichen Ecke. Links daneben eine Eisenplatte mit einer Bauinschrift aus dem Jahr 1695,1) etwas weiter links auf einzelnen Steinen zwei spätere Renovierungsinschriften.2) Die Inschrift erhaben im vertieften Feld, zwischen den Zeilen Stege.

Maße: Bu.: ca. 10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal, Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg H. Lampe) [1/1]

  1. Anno / · 1·5·7·9 / H · N · E3)

Kommentar

Die Kapitalis zeichnet sich durch sehr breite Schäfte mit konisch verbreiterten Schaftenden aus.

Den Beginn der Baumaßnahme dokumentiert vermutlich eine Inschrift aus dem Vorjahr, in dem Andreas Ebert Bauherr war (Nr. 74). 1579 könnte der Ratsherr Heinrich Napp4) Kirchenaufseher (vgl. Anm. 3) gewesen sein.

Anmerkungen

  1. A(NN)O C(HRISTI) 1695 · / REPARIRET / BAWH(ERR) H(ERR) M W.
  2. REPARIRET / 1856 // ANNO / 1996.
  3. Zu ergänzen H(EINRICH) N(APP) E(DITUUS), d. h. Kirchenaufseher?
  4. Napp wird 1575 unter den Ratsherren aufgeführt; Wendt, Geschichte, S. 311. Dies war er wohl bis 1585; vgl. Heller, Ratsherren, S. 32. 1578 wird Heinrich Napp als Schulherr (Scholarch) genannt; vgl. Wendt, Geschichte, S. 270; danach Leuschner, Osterode in der Frühneuzeit, S. 247.

Nachweise

  1. Mithoff, Kdm. Göttingen und Grubenhagen, S. 168 (nur Jahreszahl).
  2. Hans Erich Giebel, Osteroder Hausinschriften, in: Unter dem Harze Nr. 198, 1954.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 75 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0007501.