Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 62† Osterode, St. Johannis 1566

Beschreibung

Grabdenkmal für Dorothea N. (Heubt?). Die Inschrift war bereits Anfang des 19. Jahrhunderts kaum noch zu entziffern. Die Johanniskirche wurde Anfang 1927 abgebrochen.1) Spätestens zu diesem Zeitpunkt verschwanden auch die Reste des mutmaßlichen Epitaphs.

Inschrift nach M[eywerth]/S[pangenberg].

  1. ANNO DOMINI 1·5·6·6· DEN 22. SEPTEMBRIS STARF DIE ERBAR VNDT [VIELTV]GENTSAMEa) DOROTHEA IHRES ALTERS IM 47 IARE ERNST LEMF[– – –]

Kommentar

Die Verstorbene war vermutlich die erste Ehefrau des Ernst Lentfert, der 1544 in Wittenberg immatrikuliert2) wurde und 1554 als Stadtsekretär genannt wird; von 1569 bis zu seinem Tod 1572 war er Bürgermeister Osterodes. Der langjährige Bürgermeister Tile Lentfert (vgl. Nr. 40) war sein Vater. Ernst Lentferts Witwe Margarete Nap starb erst 1617.3) Max zufolge war Ernst Lentfert im Jahr 1554 Schwiegersohn des grubenhagenschen Kanzlers Andreas Heubt.4) Die Verstorbene könnte demnach Ernst Lentferts erste Ehefrau Dorothea Heubt gewesen sein, mit der er offenbar einen gleichnamigen Sohn hatte, der 1573 volljährig war.5)

Textkritischer Apparat

  1. [VIELTV]GENTSAME] . . . . GENTSAME M[eywerth]/S[pangenberg]; vor den Punkten ein senkrechter Strich.

Anmerkungen

  1. Vgl. Grobis, Johannis-Friedhof, S. 52f.
  2. Matrikel Wittenberg, Bd. 1, S. 213b: Ernestus Leutfort Osterrodensis.
  3. Vgl. insgesamt Schimpf, Familie Lentfert, S. 15.
  4. Vgl. Samse, Zentralverwaltung, S. 308. Max, Grubenhagen, Bd. 2, S. 4f.
  5. Vgl. bereits Schimpf, Familie Lentfert, S. 15.

Nachweise

  1. M[eywerth]/S[pangenberg], Beschreibung, Sp. 205f.

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 62† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0006204.