Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 51† Walkenried, Klosterkirche 1549

Beschreibung

Totenschild für Bernhard von Tettenborn. Der Totenschild war aufgehängt in der Klosterkirche, deren Gewölbe 1570 einstürzten. Die dazugehörige Grabplatte wurde dabei zerstört, der Totenschild war noch 1594 zu sehen.1) Zur Zeit der Veröffentlichung von Eckstorms Werk (1617) hing er dort nicht mehr.2)

Inschrift nach Eckstorm.

  1. Anno Domini M D XLIX ipso die Martini3) obijt nobilis vir Bernhardus de Tettenborn singularis fautor huius Monasterij Walkenredensisa) cuius anima dormiat et requiescat in pace Amen Virtus viuit post Mortem4)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1549 direkt am Martinitag starb der edle Mann Bernhard von Tettenborn, besonderer Förderer dieses Klosters Walkenried, seine Seele schlafe und ruhe in Frieden. Amen. Die Tugend lebt über den Tod hinaus.

Kommentar

Zahlreiche Mitglieder der Familie Tettenborn wurden im Kloster begraben, die meisten in einer eigenen Kapelle, die auf dem Friedhof stand.5)

Bei dem Fragment der linken unteren Ecke einer Grabplatte aus der Klosterkirche könnte es sich um einen Teil der beim Einsturz der Kirche zerstörten Grabplatte des Bernhard von Tettenborn handeln; vgl. Nr. 52.

Textkritischer Apparat

  1. Walkenredensis] Fehlt Letzner.

Anmerkungen

  1. Letzner, Walkenrieder Chronik, S. 178.
  2. Eckstorm, Chronicon Walkenredense, S. 223.
  3. 11. November.
  4. Vgl. Walther, Proverbia, Bd. 5, Nr. 34026: Vivit post funera virtus. In dieser Form auch als Wahlspruch des Landgrafen Wilhelm von Hessen (gest. 1581) nachgewiesen; Dielitz, Wahl- und Denksprüche, S. 371.
  5. Leuckfeld, Antiquitates Walckenredenses, Thl. 1, S. 306. Letzner, Walkenrieder Chronik, S. 177. Reinboth zufolge wurde die „Friedhofskapelle St. Julianae“ 1516 als „Tettenbornsche Kapelle“ genannt; Reinboth, Bestattungen, S. 20. – Eckstorm schließt an die Inschrift eine (unvollständige) Genealogie der Tettenborn vom späten 13. Jahrhundert bis zu seiner Zeit an; Eckstorm, Chronicon Walkenredense, S. 223–226. Dazu vgl. auch Mülverstedt, Walkenrieder Grabsteine, S. 67.

Nachweise

  1. Eckstorm, Chronicon Walkenredense, S. 223.
  2. Letzner, Chronica, Bl. 76v.
  3. Leuckfeld, Antiquitates Walckenredenses, Thl. 1, S. 307 (nach Eckstorm).
  4. Mülverstedt, Walkenrieder Grabsteine, S. 66 (nach Eckstorm).
  5. Letzner, Walkenrieder Chronik, S. 178.
  6. Reinboth, Bestattungen, S. 46 (Nr. 51, nach Eckstorm).

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 51† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0005101.