Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 105: Osterode (2019)
Nr. 48† Herzberg, St. Nicolai 2. H. 15.–1. V. 16. Jh.
Beschreibung
Kelch. Silber, die Außenseite vergoldet. Dazu eine Patene. Der Kelch war im Mai 2016 und auch schon bei der Anlegung der Kunstgutkartei der Landeskirche im Jahr 1983 nicht mehr in der Gemeinde vorhanden. Anders als andere Vasa Sacra, die 1845 im Zusammenhang mit der Einweihung des Neubaus für die Neuanfertigung von Altargeräten eingeschmolzen wurden, war der Kelch aus einer der beiden Vorgängerkirchen St. Nicolai oder St. Bartholomäus übernommen worden.1)
Inschrift nach Kleinschmidt.
Maria Got helfa)
Textkritischer Apparat
- Got helf] Gothelf Kleinschmidt.
Anmerkungen
- Kleinschmidt, Chronik, S. 42.
- DI 66 (Lkr. Göttingen), Nr. 92. Weitere Kelchinschriften: ebd., Nr. 107; DI 19 (Stadt Göttingen), Nr. 72; DI 42 (Stadt Einbeck), Nr. 33; DI 85 (Stadt Halle), Nr. 72 u. 77. Früh datiert nur: DI 19 (Stadt Göttingen), Nr. 17 (2. H. 14. Jh.).
- Vgl. DI 66 (Lkr. Göttingen), Nr. 77 (1494), 80 (1496), 81 (1498), 117 (1513), 122 (1517). DI 62 (Lkr. Weißenfels), Nr. 40 (1457), 65 (1494) u. 93 (1512). DI 64 (Altkreis Querfurt), Nr. 43 (1486), 59 (1505), 60 (1505), 63 (1506), 65 (1506), 67 (1507), 69 (1508), 74 (1518), 83 u. 87 (undatiert). Früher nur: DI 66 (Lkr. Göttingen), Nr. 24 (1399).
Nachweise
- Kleinschmidt, Chronik, S. 42.
Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 48† (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0004804.
Kommentar
Der Hilferuf an Gott – hier als Bitte an Maria um Fürbitte bei diesem – findet sich seit dem 15. Jahrhundert häufig in Glocken- und Kelchinschriften. Die Form ist dabei fast immer got hilf, auf einem Kelch in Friedland (Lkr. Göttingen) einmal auch helf go(t).2) Der zeitliche Schwerpunkt der Verwendung, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts liegt, wird, anders als bei den allesamt undatierten Kelchen, bei der Anbringung auf Glocken deutlich.3)