Inschriftenkatalog: Altkreis Osterode

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 105: Osterode (2019)

Nr. 35 Wulften, St. Aegidien 1502 od. später

Beschreibung

Fensterbogen im Chor. Stein. Das frühere Chormittelfenster ist zugemauert. Die vertiefte Inschrift auf den beiden Seiten des spätgotischen Spitzbogens, beginnend links unten. Der oben abgeflachte Scheitel des aus einem Stück bestehenden Bogensteins war ohne Buchstaben oder Ziffern.

Maße: H.: 240 cm; B.: 125 cm; Bu.: 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Jörg H. Lampe) [1/1]

  1. hans helmult / anna si(ne) frauwe

Übersetzung:

Hans Helmold (und) Anna, seine Frau.

Kommentar

Die Andeutung eines Zierbogens am runden Schluss-s in hans sowie die Gestalt des a mit nach innen geführten Zierbogen deuten ebenso wie die deutliche Unterscheidung von n und u darauf hin, dass die Inschrift vom selben Steinmetzen stammen könnte wie die (erhaben gehauene) Bauinschrift Nr. 34 aus dem Jahr 1502.

Über das mutmaßliche Stifterpaar lässt sich nichts Sicheres ermitteln. Am 18. November 1501 bestätigte aber Hans Helmold, Einwohner von Schwiegershausen, einem Nachbarort von Wulften, dass er den Nachlass der Ryckele, Witwe des Martin Fritzen, an die die Güter des Heinrich Surber gekommen waren, erhalten habe.1) Möglicherweise war Anna, die Ehefrau des Stifters Hans Helmold, eine Tochter oder Verwandte dieses Heinrich Surber.

Anmerkungen

  1. StadtA Göttingen, B 1 Nr. 566 (zit. nach Online-Findbuch).

Zitierhinweis:
DI 105, Osterode, Nr. 35 (Jörg H. Lampe), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di105g021k0003507.