Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 26: Stadt Osnabrück (1988)
Nr. 185 St. Katharinenkirche 16. Jh. (?)
Beschreibung
Grabplatte eines unbekannten Geistlichen vor der Schwelle des südwestlichen Kirchenportals, der sog. Brauttür. Sandstein. Die Grabplatte ist stark abgetreten, die linke Seite der Kopfleiste wurde 1945 zerstört. Die umlaufende Inschrift ist an der unteren und der linken Seite so stark beschädigt, daß sich nur noch schemenhaft Schäfte erkennen lassen. Eine Aufnahme von 19601) zeigt, daß der Stein zu diesem Zeitpunkt noch in erheblich besserem Zustand war, erlaubt aber auch keine vollständige Lesung. In der Mitte des Steins befand sich eine Ritzzeichnung eines Geistlichen, deren unterer Teil noch erhalten ist.
Maße: H.: 177 cm; B.: 103 cm; Bu.: 6 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[........]v am dage / petri et pauli [.]s · [..]a) Godt vorstorbenb) / [ . . . ] alle Iahre helle [...../..............] huse[.......]
Textkritischer Apparat
- Auf pauli folgt ohne Spatium ein Schaft, der nicht ganz auf die Zeile hinabreicht, dem s folgen vier Schäfte, die keine Verbindungen erkennen lassen.
- Schäfer liest: S Mr Godt van ...
Anmerkungen
- Schäfer, Abb. 3.
- Ebd., S. 179.
Nachweise
- Schäfer, S. 179 (unvollständig).
Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 185 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0018504.
Kommentar
Die Schrift deutet auf eine Entstehung des Steins im 16. Jahrhundert, da neben gotischer Minuskel auch rundes s und epsilonförmiges e erscheinen. Schäfer2) hält eine doppelte Verwendung der Grabplatte für wahrscheinlich, diese Annahme beruht jedoch in erster Linie auf einer falschen Lesung. Auffallend ist, daß auf der rechten Seitenleiste die Buchstaben sehr großzügig verteilt wurden, während die Buchstaben der linken Seitenleiste eng gedrängt sind. Der schlechte Erhaltungszustand der linken Leiste erlaubt indessen keine Aussage darüber, ob es sich um unterschiedliche Schriften gehandelt hat.