Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 26: Stadt Osnabrück (1988)
Nr. 133 Bocksmauer 1579
Beschreibung
Gedenktafel im Innenhof des ehemaligen Tecklenburger Hofes. Sandstein. Es ist nicht bekannt, ob dies der ursprüngliche Standort ist. Die hochrechteckige Tafel zeigt in einer rundbogigen Nische im Relief eine Kreuzigungsszene, unter dem Kreuz knien zwei weibliche Stifterfiguren. Unterhalb des Reliefs links ein Wappenschild mit einer Hausmarke (H 6) und Initialen (A), daneben eine Inschrift (B).
Maße: H.: 65 cm; B.: 53 cm; Bu.: 1,5–1,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Frakturversalien, Kapitalis.
- A
H L
- B
Me mi[. ...] der armen an mit fliithSo nimbt mi Got an to siner tiith· ANNO · D(OMI)N(I) · M · D · L · XXIX
Anmerkungen
- StAO Dep. 3 a 2, Nr. 915.
Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 133 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0013300.
Kommentar
Der Anfang der Inschrift ist nicht sinnvoll zu lesen. Vom Inhalt der Inschrift her wäre hier zu erwarten Nem ick mi der armen an. Dies ist zwar von der Anzahl der Schäfte her möglich, aber die Spatien und die Buchstabengestaltung lassen diese Lesung nicht zu.
Es ist nicht bekannt, für wen die Tafel bestimmt war, da sich keine milde Stiftung mit den Initialen HL und den beiden Frauengestalten in Verbindung bringen läßt. Der Tecklenburger Hof wurde erst 1620 vom Rat aufgekauft, um ein Armenhaus darin einzurichten1).