Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 274† St. Marienkirche 1627

Beschreibung

Grabstein des Christian Grave.

Inschrift nach Sammlung A.

  1. Florentem cuius rapuerunt fata iuventamPulchraque inhumanus contegit ossa lapisQui matri et patri costaeque dereptus amicae,Horum indefessis fletur adhuc lachrymis.O subito Christiane oculis praerepte valeto.Quam tecum in vita vivere dulce fuit!Vere in amicorum durabis pectore GraviSicut in inciso hoc marmore nomen adest.

Übersetzung:

Der, dessen blühende Jugend die Schicksalsmächte raubten und dessen schönen Körper ein fühlloser Stein bedeckt, der Mutter und Vater und der Eheliebsten entrissen ist, wird noch immer von deren unerschöpflichem Tränenstrom beweint. Oh Christian, der plötzlich unseren Augen entrissen wurde, lebe wohl. Wie süß war es, das Leben mit dir zu leben! Wahrhaftig wirst du im Herzen der Freunde weiterleben, so wie in diesem Marmor eingeschnitten der Name Grave gegenwärtig ist.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Christian Grave wurde am 15.9.1598 als Sohn des Bürgermeisters Konrad Grave und der Anna Schleibinghoff geboren1). Er war der Bruder der Anna Grave (vgl. Nr. 273). Es ist nicht bekannt, welchen Beruf er ausübte, lediglich, daß er nach Hamburg ging und dort verstarb2). Verheiratet war Christian Grave mit Anna Slaph, der Tochter des Gerhard Slaph (vgl. Nr. 206).

Anmerkungen

  1. F. G. W. Lodtmann, Gen. Tab. 17.
  2. F. G. W. Lodtmann, ebd., gibt als Todesdatum 1623 an.

Nachweise

  1. Sammlung A, fol. 5r.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 274† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0027406.