Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 265† Lohstr. 38 1622

Beschreibung

Hausinschriften. Das giebelständige Haus war im Dielengeschoß sechs Fach, im ersten Stock sieben Fach breit. Der Sturzriegel über dem rundbogigen Einfahrtstor trug die Inschrift (A) und die Wappen des Erbauerehepaars. Eine weitere Inschrift (B) auf der Schwelle des Obergeschosses1). Das Haus wurde im 2. Weltkrieg zerstört.

Inschriften nach Siebern/Fink.

  1. A

    Durch Gotts Hülfe und GnadEuerdt Eiffeler mich gebauhet hattEuerdt Eiffeler Gertrudta) Berchman Anno 1622.

  2. B

    Du Schaldt bin Arbeden Nach Gude Streven ·Gelich alß Woldestu hir Ewigh Leven ·Und doch Sthan darbei In steden Sorgen ·Alß Scholdestu Sterben Heide Oder Morgen ·

Wappen:
Eiffeler (gespaltener und zweimal geteilter Schild)2)
Bergmann (Baum auf Anhöhe)

Kommentar

Die Familie Eiffeler gehörte zu den bedeutenden Osnabrücker Familien3). Everdt Eiffeler ist als Kaufmann mehrfach in den Osnabrücker Urkunden nachzuweisen. 1619 tritt er in einem Erbteilungsstreit auf, im selben Jahr wurde er in Auseinandersetzungen zwischen Bischof und Rat um die Bebauung eines ihm gehörenden Grundstücks nahe dem Augustinerkloster verwickelt4). 1625 bis 1629 führte der Bischof als Landesherr ein Verfahren gegen Eiffeler wegen Zinswuchers5).

Textkritischer Apparat

  1. Gertrudt] fehlt bei Siebern/Fink und wurde hier nach den anderen Überlieferungen ergänzt.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Siebern/Fink, S. 307.
  2. Nach Spießen, Bd. 1, S. 46.
  3. Spechter, S. 108.
  4. Stüve, Hochstift, Bd. 2, S. 521. StAO Dep. 3 b IV, Nr. 3521.
  5. StAO Dep. 3 b IV, Nr. 3441.

Nachweise

  1. Siebern/Fink, S. 307.
  2. Mithoff, S. 136.
  3. Flaskamp, S. 57, Nr. 24.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 265† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0026507.