Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 256† St. Marienkirche 1618

Beschreibung

Grabstein des Lukas Wildt.

Inschrift nach Sammlung A.

  1. Quos vivos rodit malesano lividus ore,Hos caelestis honos laetitiaeque beant.Nil nocuit livor, quod enim nocuisse putabis,Cui dudum risit gloria caelicolum?Lividus ast tandem turbata mente peribit,Infans cum stabit tuma) sine labe pius.

Übersetzung:

Diejenigen, welche im Leben der Neidische mit verblendeter Rede herabsetzt, beglücken himmlische Ehre und Freuden. Der Neid aber hat nichts geschadet, was nämlich, meinst du, soll es dem geschadet haben, dem schon lange die Glorie des Himmels zugelacht hat. Dagegen wird der Neidische zuletzt mit verwirrtem Gemüt untergehen, während der Gottesfürchtige dann als Unschuldiger ohne Straucheln stehen wird.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Da die Sammlung A das Jahr 1570 als Geburtsdatum das Verstorbenen angibt, dürfte es sich um den Sohn des gleichnamigen Bürgermeisters der Stadt Osnabrück handeln, der das Amt von 1593 bis 1607 sowie 1611/12 bekleidete1), zumal Lukas Wildt d. Ä. nach den Berechnungen Spechters in der ersten Jahreshälfte 1612 gestorben sein muß2). Lukas Wildt d. J. immatrikulierte sich 1591 an der Universität Rostock3). Weitere Angaben zu seiner Person liegen nicht vor.

Textkritischer Apparat

  1. tum] cum Sammlung A.

Anmerkungen

  1. Spechter, Ratsherrenliste, S. 142ff.
  2. Ebd., S. 162.
  3. Matrikel Rostock, Bd. 2, S. 236 a.

Nachweise

  1. Sammlung A, fol. 4v.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 256† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0025608.