Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 246 Diözesanmuseum 1616

Beschreibung

Memorienbild in Form eines Klappaltars. Holz. Das Triptychon hing früher an der Südwand der Kreuzkapelle im Chorumgang des Doms1). Das Mittelbild zeigt die Verurteilung Christi durch Pilatus, über dem Haupt Christi in schemenhaften weißen Buchstaben die Inschrift (A), am linken Bildrand zu beiden Seiten einer aus der Zuschauermenge hervorragenden Lanzenspitze die Inschrift (B), ebenfalls nur schwach mit weißer Farbe angedeutet. Die Flügel des Triptychons sind nur auf den Innenseiten bemalt, links ist der betende Stifter mit Halskrause und Rochet dargestellt, rechts der gekreuzigte Christus, das Kreuz mit Titulus (C). Auf der Schädelstätte am Fuß des Kreuzes eine Jahreszahl (D). Über die unteren Rahmenleisten verläuft in Goldbuchstaben die Inschrift (E).

Maße: H.: 115,5 cm; B.: 86,5 cm (Mittelteil); Bu.: 1 cm (A), 0,3–0,7 cm (B), 0,5 cm (C), 0,6 cm (D), 1,7 cm (E).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    ECCE HOMO2)

  2. B

    IB FEC(IT) 1616

  3. C

    INRI3)

  4. D

    1616

  5. E

    PRO MEMORIA HONORABI//a) DOMINI GERHARDI RASTORFb) VICARIJ ET COMMISSARIJ / OBIJT ANNO 1608

Übersetzung:

Siehe, ein Mensch. (A) I.B. hat (dies) gemacht 1616. (B) Zur Erinnerung an den ehrwürdigen Vikar und Kommissar Gerhard Rastorf. Er starb im Jahr 1608. (E)

Kommentar

Ein Hinweis auf einen Vikar namens Rastorf findet sich nur bei Stüve4). Der Künstler IB ist nicht bekannt.

Textkritischer Apparat

  1. Abbruch aus Platzmangel: HONORABI(LIS).
  2. RASTORF] RASTORPI Berlage.

Anmerkungen

  1. Siebern/Fink, S. 57.
  2. Io. 19,5.
  3. Io. 19,19: I(ESUS) N(AZARENUS) R(EX) I(UDEORUM).
  4. Stüve, Bd. 2, S. 683. Dort wird ein Vikar Rastorf in Zusammenhang mit einer Erbschaftsstreitigkeit genannt.

Nachweise

  1. Berlage, Kirchliche Alterthümer, S. 355.
  2. Schriever, S. 14.
  3. Siebern/Fink, S. 57.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 246 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0024602.