Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 244 Kulturgeschichtliches Museum 1615

Beschreibung

Truhe aus dem Besitz des Vitihofs. Eichenholz. Die schlichte Truhe ist mit einfachen Eisenbeschlägen versehen und trägt auf dem Deckel zwischen den Beschlägen die Inschrift (A), auf der Vorderseite Hausmarken in Wappenschilden (H 27, 28), über dem linken die Initialen (B), über dem rechten die Initialen (C). In der Mitte unter den Hausmarken die Jahreszahl (D).

Maße: H.: 35 cm; B.: 67 cm; T.: 44 cm; Bu.: 9 cm (A), ca. 4,5 cm (B–D).

Sabine Wehking [1/1]

  1. A

    s. vytH

  2. B

    E M

  3. C

    D V B

  4. D

    1615

Kommentar

Die Buchstaben und Zahlen sind in eigentümlich manierierter Weise ausgeführt, sie lassen sich daher keinem bestimmten Schrifttyp zuweisen. s, M und 1 haben lange geschwungene Anstriche, y eine entsprechende Unterlänge. Die Buchstaben der Inschrift (A) enden in ausgeprägten keilförmigen Verdickungen, das Majuskel-H hat den ausgebuchteten Querstrich der frühen Renaissance-Kapitalis.

Die Inschrift (A) weist die Truhe als Besitz des Vitihofs aus. Vermutlich diente sie als Brieflade der Bruderschaft, die sich 1566 eine neue Verfassung gegeben und anstelle der verfallenen Vitikapelle vier Armenhäuser errichtet hatte1) (vgl. Nr. 118).

Anmerkungen

  1. Stüve, Bruderschaften, S. 3. – Hoffmeyer, Fürsorge, S. 53.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 244 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0024408.