Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 56† Marienhospital 1481

Beschreibung

Sandsteinrelief. Das hochrechteckige Relief, das in einer Wand des Marienhospitals eingemauert war, zeigte Johannes Baptista, der in der Linken eine Scheibe mit dem Agnus Dei hielt. Unter dem Relief eine Inschrift, darunter ein Wappen. Das Relief wurde im 2. Weltkrieg zerstört.

Inschrift nach einer Zeichnung bei Siebern/Fink.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Anno · xpia) · 1481b) ·

Wappen:
Grundiek (drei rechts schwimmende Gründlinge)

Kommentar

Die Angabe bei Siebern/Fink1), wonach das Relief dem 13. Jahrhundert angehört hätte und nur die Umrahmung aus dem Jahr 1481 stammte, läßt sich nicht überprüfen, ist aber doch in Zweifel zu ziehen. Wahrscheinlicher ist es, daß das Relief für den Vorgängerbau des Marienhospitals, die Dechanei von St. Johann gefertigt wurde. Die Dechanei wurde von Arnold Grundiek, Dechant an St. Johann, errichtet2), der wohl selbst das Relief mit seinem Wappen anbringen ließ. Grundiek übte das Amt des Dechanten von 1474 bis zu seinem Tod im Jahr 1501 aus3). Daneben war er Dechant von St. Silvester in Quakenbrück und tätigte für den Rat der Stadt Osnabrück Geschäfte, u. a. unternahm er 1476 im Auftrag des Rates eine Romreise, um Privilegien für die Stadt auszuhandeln4).

Textkritischer Apparat

  1. Christi.
  2. Die 4 ist als halbe 8 ausgeführt.

Anmerkungen

  1. Siebern/Fink, S. 114.
  2. Meyer, Bischof Detmar, S. 45.
  3. Ebd.
  4. Rothert, Geschichte, Bd. 2, S. 56, Anm. 117.

Nachweise

  1. Siebern/Fink, S. 114.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 56† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0005608.