Inschriftenkatalog: Stadt Osnabrück

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 26: Stadt Osnabrück (1988)

Nr. 33† Dom 1402

Beschreibung

Grabschrift des Bischofs Dietrich von Horne.

Inschrift nach Ertmann.

  1. Tu cras post Prisce1) moreris, presul Tiderice,Ex Horne dictus, bis I post mille quater Ca),Osnaburgensis. Utinam super astra potens sis!De dono Christi pastor bonus ipse fuisti.

Übersetzung:

Du bist am Tag nach Prisca 1402 gestorben, Bischof Dietrich von Osnabrück, genannt von Horne. Mögest du über den Sternen mächtig sein. Aufgrund der Gabe Christi bist du selbst ein guter Hirte gewesen.

Versmaß: Mit Ausnahme der zweiten Zeile zweisilbig gereimte leoninische Hexameter.

Kommentar

Dietrich von Horne folge 1376 Melchior von Grubenhagen auf den Osnabrücker Bischofsstuhl, der aufgrund seiner Unfähigkeit, Ordnung in die durch Fehden und Kriege zerrütteten Zustände des Hochstifts zu bringen, vom Papst nach Schwerin versetzt wurde2). Der ehemalige Dompropst Dietrich von Horne stammte aus einem Osnabrücker Ministerialengeschlecht. Mit den Umständen vertraut und in gutem Einvernehmen mit dem Rat der Stadt gelang es ihm 1400, den entscheidenden Sieg über die Grafen von Tecklenburg zu erringen, der den langwierigen Auseinandersetzungen zwischen dem tecklenburgischen Haus und Osnabrück ein Ende bereitete. Ungeachtet dessen sah er sich besonders in seinen letzten Regierungsjahren vor allem von seiten des Rates der Kritik ausgesetzt, da er die Interessen Osnabrücks gegenüber Münster nicht durchsetzen konnte.

Textkritischer Apparat

  1. bis I post mille quater C] bis II post mille quater CCCC Chronik 1.

Anmerkungen

  1. 18. Januar.
  2. Zum folgenden Rothert, Geschichte, Bd. 1, S. 215–224.

Nachweise

  1. Ertmann, S. 125.
  2. Chronik 1, S. 119.
  3. Sandhoff, Res gestae, S. 302.

Zitierhinweis:
DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 33† (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di026g003k0003305.