Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 171† Erbach, Brudergrund, St. Jakobuskapelle 1571

Beschreibung

Epitaph oder Grabstein des Hans Hanewald aus Frühberg. Der Stein befand sich an der bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts ruinösen Kapelle.

Nach Schneider.

  1. A

    1571 den 8 Dag Marci starb der Erbar und Achtbar Meinstra) Hans Hanewald von Frueberg Koch gewest der Seele [– – –]b)

  2. B

    Ich weisz, dasz mein Erlöser [lebt]c) 1)

  3. C

    Hodie mihi cras tibi2)

Übersetzung:

(C) Heute mir, morgen dir.

Kommentar

Die 1439 erstmals erwähnte Kapelle3) liegt ca. 1 km westlich von Erbach und diente ab 1498 als Friedhofskapelle, nachdem Papst Alexander VI. 1496 die Anlage eines eigenen Friedhofs für das zur Pfarrei Michelstadt gehörige Erbach erlaubt hatte.4) Dieser Friedhof wurde im Brudergrund angelegt und bis Anfang der 1590er Jahre benutzt.5) Hans Hanewald könnte demnach als Koch im Dienst der Erbacher Grafen auf Schloß Erbach tätig gewesen sein.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Bei Schneider ist die Auslassung durch vier Punkte kenntlich gemacht; der Text war vermutlich unleserlich.
  3. Aus der Wiedergabe bei Schneider geht nicht hervor, welchen Umfang das Bibelzitat hatte.

Anmerkungen

  1. Ijob 19,25.
  2. Zu dem Spruch vgl. Nr. 291.
  3. Schneider, Urk. Nr. 7, 502.
  4. Schneider, Urk. Nr. 6, 500 f.
  5. Schaefer, Kdm. 95 f.; Spuren der Johanniter 48 – 50.

Nachweise

  1. Schneider, Historie 257.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 171† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0017103.