Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 283 Fränkisch-Crumbach, Evangelische Kirche 1628
Beschreibung
Grabplatte der Anna Dorothea von Rodenstein, geborene von Neipperg. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute außen an der Mauer gegenüber des Kirchturms. Im eingetieften Feld ist die Figur der Verstorbenen dargestellt. Ihre Hände liegen vor dem Bauch und halten einen nicht mehr identifizierbaren Gegenstand. In der oberen heraldisch rechten Ecke des Feldes befindet sich ein Allianzwappen. Drei weitere Vollwappen sind in den übrigen Ecken angebracht. Die Inschrift läuft auf dem Rand um. Die gesamte Platte weist erhebliche Abwitterungs- und Abtretungsschäden auf, durch die Textverlust eingetreten ist.
Maße: H. 176, B. 86, Bu. 4 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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Rodenstein/Neipperg | unkenntlich |
Hornstein1) | Neipperg. |
Textkritischer Apparat
- Ergänzt nach Stocker.
Anmerkungen
- Auf einem Dreiberg eine Hirschstange; die Helmzier ist unkenntlich.
- Europ. Stammtafeln NF V, Taf. 75; Hotz, Rodensteiner 250.
Nachweise
- Stocker, Gemmingen II,3 114.
- Mittenhuber, Grabdenkmäler der Rodensteiner 6, Abb. 6.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 283 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0028306.
Kommentar
Die in flachem Relief ausgeführte Figur der Verstorbenen erinnert an die recht einfach gehaltene Darstellung auf der Grabplatte der 1622 verstorbenen Magdalena von Rodenstein (Nr. 272), doch ist die Figur Anna Dorotheas handwerklich von noch geringerer Qualität.
Anna Dorothea entstammte der Ehe Eberhards von Neipperg mit Rosina von Neipperg. Sie war in erster Ehe mit Johann Reinhard von Stotzingen verheiratet, der im Juli 1605 starb. Im folgenden Jahr heiratete sie Hans Heinrich von Rodenstein, mit dem sie auf Burg Rodenstein lebte, bis er 1624 starb.2)