Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 63: Odenwaldkreis (2005)

Nr. 271 Michelstadt, Evangelische Stadtkirche 1622

Beschreibung

Grabplatte der Gräfin Juliane von Erbach, geborene von Waldeck. Die Platte aus rotem Sandstein lag ursprünglich in der Nähe der Grabplatte von Julianes Mann, Graf Ludwig I. von Erbach, doch ist der genaue Ort nicht zu lokalisieren.1) Heute steht die Platte im nördlichen Seitenschiff. In den Ecken des eingetieften Feldes sind vier Wappenschilde vorhanden. Etwa in der Mitte befinden sich zwei Vollwappen, unter denen eine Rollwerktafel mit der 18zeiligen Grabinschrift angebracht ist. Als Interpunktionszeichen dienen auf die Grundlinie gesetzte Schrägstriche und als Worttrenner in die Zeilenmitte gesetzte Dreiecke.

Maße: H. 191,5, B. 97, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. DIE HOCHWOLGEBORNE FRAW / IVLIANA, GRAEVIN ZV ERPACH, / GEBORNE GREVIN ZV WALDECK / DES HOCHWOLGEBORNEN HERRN / LVDWIGEN, GRAVEN ZV ERPACH, / VND HERRN ZV BREVBERG RITT/ERS, GEMAHELIN IST IN GOTT / SANFT VND SELIG ENTSCHLAF=/FEN ANNO CHRISTI MDCXXII / DEN XXVIIIa) · FEBRVARII · IHRES / ALTERS XXXIIII IAHR · X · MOHNAT / VND XVII · TAG · HAT MIT WOLER/MELTEM IHREM HERRN GEZEV/GET VND NACH SICH / IM LEBEN VER=/LASSEN DREI / HERRN VND / EIN FREVLEIN

Wappen:
ErbachWaldeck
Erbach2) Waldeck
SchwarzburgBarby.

Kommentar

Die Kapitalis zeigt dieselben Merkmale wie jene auf den Grabplatten für Friedrich Magnus (Nr. 261) und Johanna von Erbach (Nr. 262). Zudem ist die Gestaltung der Platte für Johanna fast identisch. Alle drei Platten wurden vermutlich von einer Werkstatt gefertigt.

Juliane wurde am 11. April 1587 als Tochter des Grafen Josias von Waldeck und der Maria von Barby geboren. Sie heiratete 1606 Graf Ludwig I. von Erbach.3)

Textkritischer Apparat

  1. 18 Buxbaum.

Anmerkungen

  1. Schneider 204.
  2. Die Wappenanordnung ist ungewöhnlich, da das Wappen des Ehemanns nicht in die Ahnenprobe gehört.
  3. Europ. Stammtafeln NF I,3, Taf. 328; zu Ludwig vgl. Nr. 298.

Nachweise

  1. Schneider, Historie Urk. Nr. CCVIII. 2, 450.
  2. Luck, Historische Genealogie 41, Nr. 150 (k2) – Buxbaum, Stadtkirche 37, Nr. 28.

Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 271 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0027100.