Inschriftenkatalog: Odenwaldkreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 63: Odenwaldkreis (2005)
Nr. 83 Beerfelden, Evangelische Kirche E. 15./A. 16. Jh.?
Beschreibung
Namensinschriften auf einem Kelch aus vergoldetem Silber. Auf dem sechspaßförmigen Fuß erhebt sich ein Schaft, der von einem Nodus unterbrochen ist und eine glockenförmige Kuppa trägt. Auf dem Nodus sitzen sechs rombenförmige Rotuli, auf denen sich jeweils ein Buchstabe der Namensinschrift (A) befindet. Außen auf dem Fuß sind das Meisterzeichen (B) und eine Zahl angebracht (C).
Maße: H. 20,5, Dm. 13,5, Bu. 0,9 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel. Kapitalis.
- A
ihesvsa)
- B
IWb)
- C
13c)
Textkritischer Apparat
- Das erste s steht auf dem Kopf.
- LW Schaefer.
- MARK 13 Schaefer.
Anmerkungen
- Dehio, Hessen 71 datiert den Kelch auf um 1500.
- Klauser, Zinsregister 344; zu Andreas Pfot vgl. Nr. 72.
Nachweise
- Schaefer, Kdm. 8.
Zitierhinweis:
DI 63, Odenwaldkreis, Nr. 83 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di063mz09k0008302.
Kommentar
Die unauffällige Minuskel und die glockenförmige Kuppa legen eine Datierung in das 15. Jahrhundert nahe. Da auf dem Fuß, der nach Schaefer original ist, die Buchstaben des Meisterzeichens IW jedoch in Kapitalis ausgeführt sind, kann der Kelch erst gegen Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts gefertigt worden sein.1) Das Meisterzeichen selbst konnte nicht zugeordnet werden, zumal es ungewöhnlicherweise nicht mit einem Beschauzeichen kombiniert ist. Möglicherweise handelt es sich bei dem Kelch um jenen, den der Pfarrer Andreas Pfot im Jahr 1500 an die neuerbaute Kirche geschenkt hat.2)