Inschriftenkatalog: Stadt Minden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 46: Stadt Minden (1997)
Nr. 206 St. Marien um 1650
Beschreibung
Triptychon. Ölgemälde auf Holz. Der Mittelteil zeigt eine vielfigurige Kreuzigung, die linke Seite innen das Abendmahl und außen die Fußwaschung, die rechte Seite innen das Gastmahl zu Kanaan und außen Gethsemane. Am Kreuz Jesu im Gemälde des Mittelteils der Titulus A, auf einer Fahne rechts vom Kreuz die Inschrift B, auf einem rechts vom Kreuz auf dem Boden liegenden Spaten die Inschrift C.
Maße: H.: 92 cm; B.: 99 cm (Mittelteil); Bu.: 1,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
I(ESUS) · N(AZARENUS) · R(EX) · I(UDAEORUM) ·1)
- B
· S(ENATUS) · P(OPULUS)·Q(UE) · R(OMANORUM) ·
- C
C · KEILL
Anmerkungen
- Io. 19,19.
- Ledebur, Denkmäler, S. 26.
- Vgl. Linnemeier, Bischöflicher Hof, passim.
- St. Marien, S. 74–78.
Nachweise
- St. Marien, S. 77, Abb. S. 45.
Zitierhinweis:
DI 46, Stadt Minden, Nr. 206 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di046d003k0020601.
Kommentar
Die Datierung des Triptychons beruht darauf, daß der Maler Christoph Keill in der Zeit von 1642 bis 1664 als in Minden tätig nachweisbar ist. Ledebur erwähnt ein aus dem Jahr 1642 stammendes, von Keill signiertes Gemälde im Rathaussaal, das die Verurteilung Christi durch den Hohepriester und die 16 Ältesten zeigte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch vorhanden war.2) Darüber hinaus stammen von Keill die Zeichnungen zur Dokumentation des Zustands des bischöflichen Hofes in Minden aus dem Jahr 1664.3) Die von Speitel4) aufgestellte These, es handle sich im Kern um spätgotische Gemälde, die nur durch Keill übermalt worden seien, entbehrt jeder Grundlage.