Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)
Nr. 258 Rottenbuch, Friedhof 1616
Beschreibung
Grabtafel für den Hofmarksrichter Mathias Schwaiger. An der Außenmauer der Friedhofskapelle. Kurz vor 1838 im Friedhof vor dem ehemaligen St. Vitus Kirchlein, dem jetzigen Leichenhaus, aufgefunden1). Der Stein zeigt oben ein Kreuz mit Kleeblattenden und rankenförmigen Verzierungen. Über dem Kreuz, durch den oberen Kreuzbalken mit Titulus (II) getrennt, befindet sich die Jahreszahl (I), auf beiden Seiten des Kreuzstammes ist je eine Wappenkartusche. Darunter befindet sich auf einem querellipsoiden Feld die Grabinschrift (III). Sandstein. Mit Textverlust stark abgewittert.
Text und Beschreibung ergänzt nach Foto von 1983.
Maße: H. 68 cm, B. 46,5 cm, Bu. 6 cm (I), 3 cm (II), 3 cm (III).
Schriftart(en): Arabische Ziffern (I), Kapitalis (II), Fraktur (III).
- I.
16 // [16]
- II.
INRI
- III.
Starb · der · [E]hr(n)uest · [weis] / Herr · Mathias · Schw[eiger ·] / Hoffmarchs · R[ichter · Alhie / Dem Got gnedig sein well]a)
Schwaiger1), Spaiser2). |
Textkritischer Apparat
- Letzte Zeile ergänzt nach Adlgasser, HVO Ms. 555.
Anmerkungen
- Zimmermann, Klosterheraldik 140 (als Variante des Wappens für Propst Urban Schwaiger).
- Bg6 73.
- Vgl. Nr. 282.
- Mois, Kleine Schriften 262.
- Vgl. Nr. 263†.
- Mois, Kleine Schriften 255. Zu Propst Urban Schwaiger vgl. auch Nr. 142.
Nachweise
- HVO Ms. 555 Taf. XXIV; Speer, Praepositi p. 176; Mois, Kleine Schriften 262.
Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 258 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0025800.
Kommentar
Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel LI.
Für den Hofmarksrichter Mathias Schwaiger existiert ein zweites Grabmal, das sich heute in der Stiftskirche befindet3). Auf diesem zweiten Denkmal ist auch der Tod der Ehefrau Catharina, geb. Spaiser im Jahre 1623 vermerkt. Mois nimmt aufgrund der Anbringung des Wappens der Ehefrau auf dem vorstehenden Stein an, daß das vorstehende Grabdenkmal durch die Ehefrau gestiftet wurde, während das zweite, worauf beide Ehegatten vermerkt sind, von deren Nachkommen errichtet wurde4). Mathias Schwaiger war der Sohn des Martin Schwaiger5), ein Neffe des Propstes Urban II. Schwaiger (1558–1582)6).