Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 246 St. Michael, Gde. Peißenberg, Kapelle St. Michael (1611)

Beschreibung

Bau- und Stifterinschrift des Michael Schleich und seiner Ehefrau Agathe. Am Altar, in der Predella gemalter Kruzifixus mit Titulus (II) zwischen Maria und Johannes. Darüber Mittelschrein des Retabels. Im Schrein unter einem Rundbogen Figur des Hl. Michael, an der unteren Abschlußleiste des Schreinrahmens die gemalte Stifterinschrift, auf einem schmalen Schriftfeld in drei Zeilen über die Breite des Mittelschreins (I).

Maße: H. 6,5 cm, B. 74 cm, Bu. 0,8 cm (I), 1 cm (II).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien (I), Kapitalis (II).

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/2]

  1. I.

    Gott dem Allmechtigen zu lob vnd Ehrn, Auch seinen sohne vnd dem Heiligen Ertzengel S. Michael, zur gedechnusa), / hat, der Erber Michael Schleych, wonhafft alhir auff der Schweiber2), Agathe sein hausfraw, dise Cappellen, auff ieren kosten, von / grund aufbauen vnd zurichten, den Altar schneiden vnd fassen lassen Gott geb in, nach disem, mit allen seligen, das Ewig leben Amen

  2. II.

    I N R I

Kommentar

Die Gotische Minuskel weist relativ ausgeprägte Ober- und Unterlängen sowie einen in die Breite tendierenden Mittellängenbereich auf. Die Strichstärke ist eher fett. Zur Schrift vgl. auch Einleitungskapitel LVI.

Der Altar stammt wohl aus der Weilheimer Degler-Werkstatt3).

Die Wandmalereien in der Kirche lassen die Jahreszahl 1611 erkennen, außerdem überliefert Mauthe eine weitere auf 1611 datierte Wandinschrift4), sodaß die Entstehung der Altarinschrift mit dem Jahr der Erbauung der Kapelle identisch sein dürfte.

Michael Schleich ist als Stifter eines Leuchterengels in der Kapelle St. Georg von Peißenberg inschriftlich erwähnt5).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Zeitliche Einordnung des Altares nach DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 234.
  2. Schweiber, Gde. Peißenberg, Siedlungsort am Ostabhang des Hohenpeißenbergs.
  3. DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 234.
  4. Vgl. Nr. 247; Mauthe, Kirchen Peißenberg 61.
  5. Vgl. Nr. 278.

Nachweise

  1. Mauthe, Kirchen Peißenberg 61; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 234 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 246 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0024600.