Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 125 Weilheim, Friedhofskirche St. Salvator u. St. Sebastian (Betbergk.) 1543

Beschreibung

Grabplatte für den Priester Jörg Eisvogl. Innen, an der Westwand der Vorhalle1). Bis 1839 mit zwei anderen2) im Boden vor dem Chor der Friedhofskirche St. Salvator und St. Sebastian. Dann an die westliche Friedhofsmauer versetzt, 1875 bei Erweiterung des Friedhofs an die südliche Mauer, um 1895 an der westlichen Mauer3). Wann sie in den Vorraum der Friedhofskirche kam, konnte nicht geklärt werden. Sandstein. Unter einem Rundbogen, von schlanken Säulen auf hohen eckigen Basen getragen, ein stehender Priester in Meßkleidung mit Birett, in der linken Hand einen Kelch, ihn mit der Rechten segnend. Oberhalb des Rundbogens in den Ecken zwei leicht schräg gestellte Wappenschilde, links mit Wappenbild, rechts mit Schädel als Vergänglichkeitssymbol. Über dem Bogenscheitel Stundenglas. Die erhabene Inschrift nur entlang der Langseiten; sie beginnt an der rechten Langseite oben und endet am linken oberen Rand. Platte auf Höhe der Säulenbasen quer schräg gebrochen und geflickt. Die Inschrift im unteren Teil der Grabplatte zerstört.

Ergänzt nach Schmidtner, Weilheims Kirchhöfe.

Maße: H. 194 cm, B. 89 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. Anno Do(mi)ni 1543 am 8 · tag · may · [starb der Erwierdig ... r 4a) c]aplan diser · kirchen · dem · Got gnadig sey

Wappen:
Eisvogl4).

Kommentar

Georg Eisvogl war 1539 bis 1542 Stadtpfarrer und Dechant von Weilheim und auch Kaplan am Betberg, worauf sich der Titel in der Grabinschrift beziehen dürfte5). Er stammte wohl aus der alteingesessenen Familie der Eisvogl6).

Textkritischer Apparat

  1. Sic! nach Schmidter stand hier wohl [Pfarre]r, die 4 deutet Schmidtner als et-Zeichen; r 4 fehlt SAW Archivbibliothek Nr. 268; unklar, wo genau Zeilenumbruch von der rechten zur linken Langseite.

Anmerkungen

  1. Böhaimb hielt diese Platte für die des Betberg-Benefiziaten Hannes Hungerl, Böhaimb, Chronik 74.
  2. Vgl. Nr. 96 und Nr. 134.
  3. Schmidtner, Weilheims Kirchhöfe 11 und SAW Archivbibliothek Nr. 268 p. 13; Kdm OBB III (Weilheim) 734.
  4. Bg1 22.
  5. Böhaimb, Chronik 200.
  6. Böhaimb, Chronik 61 und 84; vgl. Nr. 156.

Nachweise

  1. SAW Archivbibliothek Nr. 268 p. 13; Schmidtner, Weilheims Kirchhöfe 11; Kdm OBB III (Weilheim) 734; DiB I,23 (Weilheim-Schongau) 550 (mit Abb.); Heberlein, Weilheims Friedhofskirche 81.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 125 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0012506.