Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)

Nr. 122 Weilheim, Stadtmuseum 1541

Beschreibung

Gedenkinschrift zur Weihe des Franziskus Greimold zum Propst von Bernried (1441–1572) auf einem Tafelbild. Im Depot (Inv. Nr. A 26). Vor 1886 im ehemaligen Wohnhaus der Familie Greimold in Weilheim aufgefunden, dem Museum als Geschenk übergeben. Ursprünglich vermutlich aus Bernried1). In einer Landschaft der kniende Hl. Franziskus, der in einer Vision die Stigmata durch den am Himmel erscheinenden Seraphen mit Kreuztitulus (I) empfängt, vor ihm am Boden ein geöffnetes leeres Buch. Am rechten unteren Rand kniend der betende Stifter in Chorkleidung mit Almutia, einen Rosenkranz in den gefalteten Händen. Vor ihm ein Wappenschild. Am unteren Rand des Bildes auf weißem Grund die Inschrift in schwarzen Buchstaben (II). Laut Angabe Helms zwischen 1930 und 1932 durch das Landesamt für Denkmalpflege renoviert2).

Maße: H. 93,5 cm, B. 77,5 cm, Bu. 1 cm (I), 2,1 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. I.

    INRI

  2. II.

    FRATERa) FRANCISCVS GREIMOLD PROFESSVSb) · HVIVSMONASTERII, ELE/CTVSc) ET CONFIRMATVSd) EST IN PRAEPOSITVMe) HVIVS COENOBIIf) · ANNOg) 23: / DIE MENSIS IVNII. 1 · 5 · 41h) ·

Übersetzung:

Bruder Franziskus Greimold, Professe dieses Klosters, ist am 23. des Monats Juni im Jahre 1541 zum Propst dieses Klosters erwählt und bestätigt worden.

Wappen:
Greimold3)

Kommentar

Zur Schrift vgl. Einleitungskapitel XLVII.

Als Maler wird Jörg Greimold, der Bruder des Propstes angenommen4).

Franziskus Greimold war von 1541 bis 1572 Propst des Klosters Bernried5). Er stammte wohl aus Weilheim, trug den Taufnamen Johannes und dürfte ein Bruder des Malers Jörg Greimold gewesen sein6).

Textkritischer Apparat

  1. Vergrößerter Anfangsbuchstabe.
  2. O verkleinert.
  3. E verkleinert über L, T verkleinert in C eingeschrieben.
  4. O verkleinert in C eingeschrieben, V verkleinert rechts unter dem T-Balken.
  5. R verkleinert über der Zeile zwischen P und A, SI verkleinert in O eingeschrieben, V verkleinert rechts unter dem T-Balken.
  6. O und E verkleinert in C eingeschrieben, zweites O verkleinert, auf Zeilenmitte.
  7. Nach O Zierelement.
  8. Letzte Zeile zentriert.

Anmerkungen

  1. Helm, Stadtmuseum 19.
  2. Helm, Stadtmuseum 19.
  3. BayA1 14, vgl. auch Zimmermann, Klosterheraldik 54.
  4. Mauthe, Kloster Bernried 14–15.
  5. Zu Franziskus Greimold vgl. Scherbaum, Augustinerchorherrenstift 405- 408.
  6. Helm, Stadtmuseum 18; Mauthe, Kloster Bernried 14–15.

Nachweise

  1. Mauthe, Kloster Bernried 14–15; Helm, Stadtmuseum 18f.; Scherbaum, Augustinerchorherrenstift 57, 405f., Abb. 6.

Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 122 (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0012205.