Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 84: Lkr. Weilheim-Schongau (2012)
Nr. 1† Wessobrunn, Klosterkirche St. Petrus (abgegangen) 1162–1167
Beschreibung
Stifterinschrift des Abtes Liutold (1162–1167). Kirchentüre der Klosterkirche. Holz (Eiche) mit Bronzeauflagen1). Auf einem Flügel der Türe die Figur des Hl. Petrus, vor ihm der kniende Abt, von dessen Mund aus Schriftband (?) mit Anrufung des Hl. Petrus (I), außerdem (am anderen Flügel ?) Stifterinschrift (II).
Text und Beschreibung nach BHStA KL Wessobrunner Nr. 3a.
- I.
Sancte Petre
- II.
Omnes ista legentes Lantoldi memores sint
Übersetzung:
Alle, die dieses lesen, mögen Liutolds gedenken. (II)
Versmaß: Hexameter. (II)
Anmerkungen
- Verba in ere in Valvis ecclesie nostre Infixo incisa, BHStA KL Wessobrunner Nr. 3a (Fotoband 45). roboream templi ianuam, Leutner, Historia 203; vgl. auch kurz Andrian-Werburg, Wessobrunn 16, sie geht von Bronzetüren aus.
- Vgl. Andrian-Werburg, Wessobrunn 380f. Hager, Wessobrunn 222 gibt als Sedenzzeit abweichend 1160–1165 an.
- Hager, Wessobrunn 223.
Nachweise
- BHStA KL Wessobrunner Nr. 3a (Fotoband 45), p. 73; Leutner, Historia 203; Hager, Wessobrunn 222f.; Andrian-Werburg, Wessobrunn 16.
Zitierhinweis:
DI 84, Lkr. Weilheim-Schongau, Nr. 1† (Manfred Merk), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di084m015k0000101.
Kommentar
Abt Liutold (auch Lupold/Luitold/Luitbold/Lantold) wurde von Kloster Hirsau nach Wessobrunn berufen und war von 1162 bis 1167 Abt. Er setzte die vorher bereits eingeführte Hirsauer Reform weiter im Kloster durch und mehrte auch die Bibliothek2).
Die Pforte wurde nach Hager wohl erst Ende des 17. Jahrhunderts beseitigt, als Abt Leonhard III. (1671–1696) den neuen Portalbau aufrichten ließ3).