Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 298(†) Aldersbach, Pfk. Mariä Himmelfahrt (ehem. Zisterzienserabteik.) 1587

Beschreibung

Sterbeinschrift für Abt Andreas Haideker, zugehörig zum Fragment des Wandgrabmals. Innen, Kapellenkranz, Südseite, Durchgang zwischen der zweiten Kapelle von Westen und der südöstlichen Kapelle, südöstliche Wand. Erhalten Hauptzone und Aufsatz des Wandgrabmals, Sockel fehlt. Oben halbrunder Aufsatz mit Relief Heiliggeisttaube, im Hauptgeschoß Rundbogen getragen von mit Kandelaberarabesken geschmückten Pilastern, an den Pilastern mittig je ein Wappenschild, unter dem Bogen Relief Halbfigur des Verstorbenen: der Abt in Messgewand mit Brustkreuz, Mitra – darauf Verkündigungsszene –, den Abtsstab mit Pannisellus in der Linken, ein geschlossenes Buch in der Rechten, am Daumen der Rechten ein Ring mit seinen Initialen (I), vor ihm ein eingerolltes, leeres Schriftband. Der nicht erhaltene Sockel zeigte zwischen zwei mit Maskarons (?) verzierten Postamenten ein Schriftfeld in Rahmenleiste mit Sterbeinschrift (II). Rotmarmor.

Beschreibung und Text nach Cgm 5608 (II).

Maße: H. (erhaltener Teil) 163 cm, B. (erhaltener Teil) 112 cm, Bu. 0,2 cm (I).

Schriftart(en): Kapitalis (I).

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/2]

  1. I.

    A(NDREAS) H(AIDEKER)

  2. II.

    ANNO DOMINI 1587 DIE 10. MENSIS AVGVSTI OBIIT VENERABILIS PATER DOMINVS ANDREAS HAIDEKERa) ABBAS ALDERSPACENSIS EX CAESAREA POSTVLATVS CVIVS ANIMA VIVAT DEO SALVTARI SVO

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1587, am zehnten Tag des Monats August, starb der ehrwürdige Vater, Herr Andreas Haideker, Abt von Aldersbach, der aus Kaisheim angefordert worden ist. Seine Seele lebe bei Gott, seinem Heil. (II)

Wappen:
Kloster Aldersbach1), Abt Andreas Haideker2).

Kommentar

Andreas Haideker kam nach der Resignation des Abtes Bartholomäus Madauer als Administrator nach Aldersbach. Er war Professe des Klosters Kaisheim3). 1579 wählte ihn der Aldersbacher Konvent zum Abt. Er nahm zunächst seinen Nachfolger Johann Dietmayer als Administrator und resignierte die Abtswürde 1586. Er starb am 10. August 15874).

Textkritischer Apparat

  1. Haidecker BHStA KL Aldersbach 17, hier Text in Antiqua wiedergegeben.

Anmerkungen

  1. Zimmermann, Klosterheraldik 32f.
  2. Zimmermann, Klosterheraldik 33.
  3. Kaisheim (Kaisersheim), ehem. Zisterzienserabtei im Markt Kaisheim, Lkr. Donau-Ries/Schw.
  4. Vgl Krick, Stabile Klöster 226; Hartig, Niederbayerische Stifte 154.

Nachweise

  1. Cgm 5608 fol. 39r; BHStA KL Aldersbach 17 p. 545 Nr. 41; Kdm NB XIV (Vilshofen) 46; Högg, Aldersbach Nr. 18.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 298(†) (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0029808.