Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 440 Aldersbach, Pfk. Mariä Himmelfahrt (ehem. Zisterzienserabteik.) 2. H. 16. Jh. / 17. Jh.1)

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Grab- bzw. Gedenkinschrift für Heinrich von Jahenstorf zu Guteneck und seine Familie auf einer Wappengrabplatte. Innen, Kapellenkranz, Südseite, zweite Kapelle von Westen, Südwand. Hochrechteckige Platte, oben Inschrift, unten in vertieftem ovalem Feld eine Wappenkartusche. Rotmarmor.

Maße: H. 212 cm, B. 104 cm, Bu. 7 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Des Edlen Gestrengen Her[rn] / Henrichen von Jahenstorf / zu Guteneck ∙ Sein vnnd / Dessen Geschleclechtsa) / Begrebnus ∙

Wappen:
Jahenstorfer2).

Kommentar

Da die Gedenkplatte des Heinrich von Jahensdorf zu Guteneck3) nicht mit einer Jahreszahl versehen ist, kann sie keinem bestimmten Geschlechtsvertreter dieses Namens zugeordnet werden. Die Aldersbacher Klosterurkunden nennen mehrere Namensträger, die Stiftungen – besonders Seelgeräte – an das Kloster machten. So hat ein Heinrich von Jahenstorf im Jahre 1316 eine Fischwaid an das Kloster verkauft, die als Seelgerät dienen sollte, wenn er sie nicht innerhalb von zwei Jahren zurückkaufte4). Hainreich der Jahenstorffer zu Guttenekk richtet 1383 ein Seelgerät im Kloster Aldersbach ein5). Ein weiterer Beleg für eine Stiftung der Jahenstorffer, bei der ein Heinrich beteiligt war, ist die Einrichtung eines Seelgeräts durch Otto von Jahenstorff 1305. Hier ist die Zustimmung eines Heinrich, Vetter des Hauptstifters Otto, vermerkt6).

Ein Heinrich der Johanstorf ist bereits 1224 im Stiftungsbrief Herzog Ludwigs genannt7).

Cgm 2290/15 belegt einen Heinrich von Jahenstorf, der zusammen mit seiner Ehefrau Balburg, geb. von Schwarzenberg, in Aldersbach begraben liegen soll. Als Sterbedatum gibt er für ihn 1384, für sie 1392 an8).

Georg Abröll identifiziert in seinem Kirchenführer von 1913 den Heinrich der Gedenkplatte mit einem am 14. September 1463 verstorbenen Namensträger9).

Des Heinrich von Jahenstorf wird im Aldersbacher Necrologium D unter dem 7. November gedacht10).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Im Kloster Aldersbach gibt es einen größeren Bestand an Gedenkplatten, die wohl alle im gleichen Zusammenhang angefertigt wurden. Da sie leider nicht näher zu datieren sind, werden sie hier unter einem möglichst weit gehaltenen Zeitansatz aufgenommen. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die Objekte erst nach dem Erfassungszeitraum (endet mit 1650) angefertigt wurden.
  2. Siebmacher BayA1 45.
  3. Auf welches Guteneck sich die Bezeichnung bezieht, ist unklar.
  4. BHStA KU Aldersbach 207, vgl. monasterium.net, URL <http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUAldersbach/00207/charter>, accessed at 2016-09-22+02:00.
  5. BHStA KU Aldersbach 517, vgl. monasterium.net, URL <http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUAldersbach/00517/charter>, accessed at 2016-09-22+02:00.
  6. BHStA KU Aldersbach 169, vgl. monasterium.net, URL <http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUAldersbach/00169/charter>, accessed at 2016-09-22+02:00.
  7. BHStA KU Aldersbach 15-1, vgl. monasterium.net, URL <http://monasterium.net/mom/DE-BayHStA/KUAldersbach/000015-1/charter>, accessed at 2016-09-22+02:00.
  8. Cgm 2290/15 fol. 14r.
  9. Abröll, Kirchenführer 31.
  10. MGH Necrologia Germaniae IV, 23.

Nachweise

  1. Cgm 5608 fol. 12r; BHStA KL Aldersbach 17 p. 487 Nr. 12; Kdm NB XIV (Vilshofen) 45; Högg, Aldersbach Nr. 16.
Addenda & Corrigenda (Stand: 08. Februar 2022):

Anmerkung 3: Bei Guteneck handelt es sich um Guteneck, Gde. Johanniskirchen, Lkr. Rottal/Inn, freundlicher Hinweis von Herrn Franz Jahrstorfer.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 440 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0044005.