Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 355 Ortenburg, ev. Pfk. (Marktkirche) vor 1626

Beschreibung

Sterbeinschrift für Gräfin Lucia von Ortenburg, geb. Reichsfreiin von Limburg, auf einem Wandgrabmal. Innen, im Chor, an der Nordwand, im ersten Joch von Westen, in einer in die Wand leicht eingetieften Nische1). Fünfteiliger Aufbau. Oben ein Sprenggiebel aus mit Obstgirlanden belegten Voluten, in der Mitte ein Pilaster, daran Maskaron, darauf Flammenvase; im Fries des darunterliegenden Gebälks zwei leere Tafeln aus schwarzem Stein, in der Nischenzone hochrechteckige Schrifttafel aus zwei Teilplatten zusammengesetzt mit Sterbeinschrift (I) der Lucia; Tafel links und rechts gerahmt von je einer vorgesetzten Säule und einer 32-teiligen Ahnenprobe: je acht Wappenschilde links und rechts von jeder Säule, jeweils mit Wappenbeischrift (II, III, IV, V), Anbringung der Schilde heute sekundär verändert; außen Seitenhänge mit Voluten und Pyramiden; im Sockelfeld ein rechteckiges konvexes Feld aus Rotmarmor mit gerundeten Seiten ohne Inschrift, darunter ein Schädel mit Stundenglas und Flügeln, an den Postamenten je ein Vollwappen, außen Volutenseitenhänge mit Maskaron. Das gesamte Denkmal ruhend auf zwei Volutenkonsolen. Rotmarmor mit weißem Stuck, die Wappen aus Plattenkalk, Schrifttafel und Einlagen im Fries aus schwarzem Stein. Restauriert2)? Wappenbeischriften nur aufgemalt, teilweise bis zum völligen Textverlust verblasst bzw. nicht ausgeführt (?), teilweise erneuert.

Maße: H. ca. 380 cm, B. ca. 230 cm, Bu. ca. 3 cm (I), 1,5 cm (II, III, IV, V).

Schriftart(en): Kapitalis (I), Fraktur (II, III, IV, V).

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/18]

  1. I.

    D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) S(ACRVM) / LVCIAa) EX IMP(ERIALIS) SEMP(ER) LIB(ERIS) LIMPVRG(ENSIS) ET / PINCERNIS HAEREDITARIIS NAT(A) SPECKFELDI / A(NNO) S(ALVTIS) M . D . L V . DIE LVCIAE, PATRE CAROLO . SEMP(ER) / LIB(ERO) MATRE ADELHEID(E) EX . COM(ITVM) RHENI . COGNO=/MINE FERISb). / NVPSITa) ILLVST(RI) ET GENER(OSO) COM(ITI) IMPER(IALI) VETER(IS) / PROSAPIAE ORTENB(VRGENSIS) IOACHIMO : A(NNO) S(ALVTIS) LXXII . / VIXERVNT CONIVNCTISS(IME) FIDELIS CVM FIDELI / CONIVGE . ANNOS XXVIII COMPAR FORTVNAE / BENIGNAE ET ADVERSAE CONSTANSb) . / ILLVSTRI ET GENER(OSO) VETER(IS) PROSAPIAE ORTE(N)B(VRGENSIS) / COM(ITI) FRIDERICO CASIMIRO PER TESTAM(ENTVM) A CO=/MITE IOACHIMO HAEREDI INSTITVTO . EXSE=/CVTRIX TESTAM(ENTI) DECLARATA . ET A CAESAR(EA) / MAIEST(ATE) CONFIRMATA, PRAESTITIT MATERNA(M) / FIDEMc) . / PROa) CONSERVANDA LIBERTATE PROSAPIAE ORTENB(VRGENSIS) / CAESAREAM MAIEST(ATEM) RVDOLF(VM) II. SVPPLEX HA=/BVIT IN PERSECVTIONIBVS TVTOREMb) . / IVRE TESTAM(ENTI) GVBERNATIONI PRAEFVIT VI=/DVA ANNIS <---> SALVBRITERb) . / TESTANTVR AQVAEDVCTVS, HORTI ET NO=/VA AEDIFICIAc) / FVIT AMANS VERBI DIVINI, ET ORTHODOXAE / RELIGIONIS EVANGELICAE PRIVATIMd) / ET PVBLICE STVDIOSISSIMA . / TANDEM IN VERA INVOCATIONE IESV / CHRISTI COMMENDAVIT SPI=/RITVM DEO PATRI COELESTI, ET / PLACIDE VIVIS EXCESSIT .

  2. II. Wappenreihe links außen:

    Erbsche(n)c̣ḳ Limb(urg)e)Graf ẓ(ụ) Họhe(n)ḷọḥG(raf) z(u) Thirstain3)H(err) z(u) Blanckhe(n)b(erg)4)G(raf) Hohenberg5)G(raf) Thierstain3).H(err) Ratzmitz6)F(reiherr) Stoffel[n]7)

  3. III. Wappenreihe links innen:

    G̣(ṛạf̣) ẓ(ụ) Ṣc̣ḥḷịc̣ḳ8)G(raf) Colalto9).Hertz(og) Schleßien.[---]10)G(raf)f) Schwarlzebg) 11)F(reiherr) Bickhenbach12)G(raf) Schaumrbh) 13) .G(raf) Abensperg14).

  4. IV. Wappenreihe rechts innen:

    G(raf) Lịṇṭburg15).G̣(ṛạf̣) Hanaw16)G(raf) Salm ∙F(reiherr) Ketzler17)G(raf) Sarwẹṛḍen18)G(raf) Leiningen19)G(raf) […]ff[...]g[...]20)F(reiherr) J̣ẹṇ[---]21)

  5. V. Wappenreihe rechts außen:

    G(raf) Lisenburg22)G(raf) Stams23) .G(raf) Naszau24) .G(raf) Naszau25) .G(raf) Rineckh26)[---]27)G(raf) Werthaim28)F(ürst) Ottingẹṇ

Übersetzung:

Gott dem Allmächtigen und Allgütigen geweiht. Lucia, aus dem kaiserlichen, stets freiherrlichen (Geschlecht) der Erbschenken von Limpurg auf Speckfeld geboren, im Jahre des Heils 1555 am Lucientag, von dem Vater, Freiherrn Karl, und der Mutter, Adelheid aus dem Geschlecht der Wild- und Rheingrafen. Sie heiratete den erlauchten und wohlgeborenen Reichsgrafen aus dem alten Geschlecht der Ortenburger, Joachim, im Jahre des Heils (15)72. Sie lebten überaus vereint, der Getreue mit der getreuen Ehefrau, 28 Jahre, beständig sowohl in guten als auch in widrigen Zeitläuften. Als der erlauchte und wohlgeborene Graf aus dem alten Geschlecht der Ortenburger, Friedrich Casimir, durch das Testament von Graf Joachim als Erbe eingesetzt wurde, wurde sie zur Testamentsvollstreckerin erklärt und von der kaiserlichen Majestät bestätigt. Sie zeichnete sich durch mütterliche Treue aus; um die Freiheit des Ortenburger Geschlechtes zu bewahren, hatte sie, demütig bittend, in der kaiserlichen Majestät, Rudolf II., einen Beschützer bei den gerichtlichen Klagen. Sie stand der Regierung durch testamentarisches Recht als Witwe .. Jahre vor. Dies bezeugen durch ihren Nutzen eine Wasserleitung, Gärten und neue Gebäude. Sie war eine Liebhaberin der göttlichen Worte und eine eifrige Schülerin der rechten evangelischen Religion sowohl im Privaten als auch im Öffentlichen. Endlich in der wahren Anrufung Jesu Christi vertraute sie den Geist Gott, dem himmlischen Vater, an und ging friedlich von den Lebenden. (I)

Datum: 1555 Dezember 13.

Wappen:
Ortenburg, Schenk von Limpurg.

Kommentar

Das Wandgrabmal Lucias steht einerseits durch die Gestaltung mit Rotmarmor, Stuck und Plattenkalk in der Tradition der anderen Ortenburger-Denkmäler, andererseits genießt es eine Sonderstellung durch die auffällige, in Süddeutschland unübliche 32-teilige Ahnenprobe. Sie besteht aus 32 Kalksteinschilden je in einem Stück mit Schriftband über dem Schild gearbeitet. Die Inschriften sind in schwarzer Farbe auf den Schriftbändern angebracht und heute zum Teil verloren bzw. verblasst, zum Teil mit einigen Fehlern erneuert. Die Schilde sind nicht aus dem Träger herausgearbeitet, sondern einzeln gefertigt und mittels einer Verbindungsmasse (Zementmörtel?) am Denkmal befestigt. Die heutige Anbringung ergibt keine sinnvolle genealogische Reihe. Die Wappenschilde, von denen bereits ein Restaurierungsbericht der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts sagt, dass sie teilweise locker seien (vgl. unten Anm. 2), wurden vermutlich im Zuge einer Restaurierung abgenommen und teils unrichtig wieder angebracht. Vielleicht wurden in diesem Zusammenhang auch Schilde überarbeitet oder neu angefertigt. Gleicht man die Wappenbilder mit der Ahnenreihe Lucias ab, so ist – nimmt man eine häufig vorkommende Gestaltung der 32-teiligen Ahnenprobe an – wohl davon auszugehen, dass bei der Neumontierung die Schilde einer Spalte teilweise willkürlich gereiht wurden, aber kein Tausch zwischen den Spalten stattfand29).

Es war nicht möglich, die Agnatenreihe des Vaters der Lucia, Karl Schenk von Limpurg, vollständig zu konstruieren. Die als Großmutter des Karl belegte Margarethe, geb. Zelkin, († ca. 1467) war in den gängigen genealogischen Nachschlagewerken in der Ahnenreihe der Zelkin (die die Frauen, die in dieser Familie häufig die Namen Margarethe und Magdalena tragen, nur lückenhaft belegen) nicht nachzuweisen30), damit kann auch die Ermittlung der Familie ihrer Mutter und der beiden Großmütter nicht gelingen. Für die heraldisch rechte Spalte der heraldisch rechten Seite, also die Vaterseite der Vorfahren des Karl, ergibt sich aus der Genealogie die Reihung Limpurg, Hohenberg, Thierstein, Rhäzüns, Hohenlohe, Blankenberg, Thierstein, Stoffeln31). Bei der heutigen Anordnung ist also der zweite Schild von oben mit dem fünften von oben vertauscht, der heutige vierte von oben gehört eigentlich an die sechste Stelle und der heute dort befindliche gehört einen Platz nach unten, um wiederum dem vierten Platz zu machen.

Problematischer ist die Rekonstruktion der heraldisch linken Spalte der heraldisch rechten Seite. Neben der oben bereits angeführten Schwierigkeit mit den Vorfahren der Margarethe, geb. Zelkin, ergibt sich zusätzlich das Problem, dass der belegten väterlichen Urgroßmutter Kunigunde, geb. Seinsheim, keines der vorhandenen Wappenbilder zugewiesen werden kann32) und für Margarethe, geb. von Zelkin, nur das Wappenbild mit der Beischrift Schaumrb eingeschränkt in Frage kommt33). Für diese Spalte lassen sich sicher also nur die Wappen Schlick, Collalto und Abensperg belegen; Schlick und Abensperg sind richtig angebracht, Collalto wurde vom siebenten auf den zweiten Platz verschoben. Es bleiben – weist man das mit Schwarlzeb bezeichnete Wappen Kunigunde, geb. Seinsheim, und das Schaumbr bezeichnete Margarethe, geb. Zelkin, zu, drei Schilde übrig, die mit den Vorfahren der Margarethe, geb. Zelkin, in Verbindung zu bringen wären, eines ist mit Schleßien bezeichnet, eines zeigt einen ledigen Schild ohne Beischrift, das dritte ist Bickhenbach benannt.

Die Vorfahren von Lucias Mutter, Adelheid, geb. Wild- und Rheingraf, sind vollständig nachzuweisen34). Auch hier wurde jedoch die Anbringung der Wappen innerhalb der Spalten teilweise verändert, teilweise sind die Wappenbilder nicht zuzuweisen. Gesichert und in der richtigen Position sind in der heraldisch rechten Spalte der heraldisch linken Seite (Vaterseite der Adelheid, geb. Wild- und Rheingraf): das Wappen der Wild- und Rheingrafen (erstes von oben) und das Wappen Salm (drittes von oben), gesichert aber anders angebracht ist das Wappen der Moers-Saarwerden (fünftes statt zweites), das Wappen der Vinstingen (siebentes statt viertes, mit entstellter Beischrift), das der Hanau (zweites statt fünftes) und das der Leiningen (sechstes statt siebentes). Probleme machen die heute an der vierten und achten Position angebrachten Wappenbilder. Von den in der Ahnenreihe nachgewiesenen Familien fehlen das Wappen der Rotselaer und das der Ogeviller. Das vierte Wappen von oben, das als Wappen der Ketzler benannt ist, zeigt drei zwei zu eins gestellte Lilien, es stimmt damit in Ansätzen mit dem Wappen der Gemeinde Rotselaar in Belgien überein (die selben Lilien, jedoch nur oberhalb). Keinerlei Gemeinsamkeiten hat das unterste Wappen mit dem durch das Gemeindewappen von Ogéviller in Lothringen angeblich überlieferte Familienwappen der Ogeviller35). Die heraldisch linke Spalte der heraldisch linken Seite zeigt die Wappen der Vorfahren mütterlicherseits der Adelheid, geb. Wild- und Rheingraf36). Hier befinden sich heute das oberste und das unterste Wappen in der richtigen Position. Gesichert aber anders angebracht sind die Wappen der Rieneck (fünftes statt zweites), der Wiesbaden (viertes statt drittes), der Wertheim (siebentes statt viertes), der Solms (sechstes statt fünftes) und der Nassau (viertes statt sechstes). Das heute als sechstes von oben angebrachte Wappen (vgl. Anm. 27), dürfte wohl eine Ergänzung der Restaurierung sein, es lässt sich jedenfalls nicht mit dem Wappenbild der fehlenden Hanau (vgl. Anm 16) übereinbringen.

Lucia war die zweite Ehefrau des Joachim von Ortenburg (vgl. Nr. 280). Joachim und Lucia heirateten am 24. Februar 1572. Lucia brachte eine größere Summe mit in die Ehe, für die ihr Joachim einen Teil seiner Grafschaft verpfändete. Nach seinem Tod nutzte Lucia diese Verpfändung, um Ortenburg unter ihrer Herrschaft zu halten, in der Absicht sie endgültig in den Besitz ihrer Familie zu bringen37). Nicht zuletzt diese Auseinandersetzung veranlasste die umittelbaren Nachfolger Joachims in der Reichsgrafenschaft, sich mit Herzog Maximilian von Bayern auszusöhnen, die bayerischen Lehen zurückzuerhalten und dem Herzog den Besitz Mattigkofen zu verkaufen. Nach ihrem eigenen Tod vermachte Lucia die Ansprüche auf Ortenburg an die Grafen von Sinzendorf, die Ortenburg eine kurze Zeit innehatten. Erst 1662 gelang den Ortenburgern der endgültige Rückerwerb.

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstabe vergrößert.
  2. Rest der Zeile frei.
  3. Zeile zentriert.
  4. Ab hier alle Zeilen zentriert.
  5. Sic!
  6. G nur mehr in verblasster roter Schrift.
  7. Restaurierungsfehler, wiedergegeben wird der heutige Befund.
  8. Restaurierung folgt nicht dem Originalbefund, rechts ist noch ein verblasstes rotes b zu sehen.

Anmerkungen

  1. Durch die eingearbeitete Nische wurde eine ältere, heute wieder freigelegte Wandmalerei zerstört.
  2. Eine Restaurierung der Grabdenkmäler im Chor der Pfarrkirche fand wohl Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts statt, vgl. hierzu BLfD Ortsakten Ortenburg ev. Pfarrkirche: u.a. Schreiben des BLfD vom 30.06.1937 mit einer Empfehlung zur Restaurierung, darin p. 4: „Besonders pietätvoller Behandlung, künstlerisch wie technisch, bedürfen die sehr schönen Grabdenkmäler. Ergänzungen und Reinigung sollen sich auf das Notwendigste beschränken. Die lockeren und losen Teile sind mit Blei oder Bronzedübeln von einem hierin erfahrenen Bildhauer zu befestigen.“ Ob daraufhin auch das Denkmal der Lucia restauriert wurde, geht aus den Akten nicht hervor.
  3. Siebmacher Si2 19.
  4. Siebmacher BayA1 170. Anbringung wohl auf der linken Grabmalseite, da gespiegelt.
  5. Siebmacher WüA 12.
  6. Ratznitz: Siebmacher Si1 127. Vermutlich das Bündner Geschlecht Rhäzüns.
  7. Siebmacher WüA 15.
  8. Siebmacher Gf 52f.
  9. Siebmacher Mä 20.
  10. Schild ledig, Beischrift fehlt, evtl. Ergänzung einer Restaurierung.
  11. Fünfmal gespalten, darüber ein bekrönter Löwe. Mit keinem Wappen der Schwarz(en)-bach, -berg, -bruck oder -burg in Verbindung zu bringen.
  12. Siebmacher BayA3 162.
  13. Gespalten. Vgl. unten Anm. 31.
  14. Siebmacher BayA1 1.
  15. Siebmacher FstM 82 Stammwappen der Wild- und Rheingrafen, der Löwe in 2/3 jedoch nicht hersehend.
  16. Siebmacher Souv3 85.
  17. Drei Lilien zwei zu eins gestellt.
  18. Quadriert mit Herzschild, 1/4 Saarwerden, doppelköpfiger Adler jedoch ohne Halbmond auf der Brust, 2/3 Moers, Herzschild, gespalten vorne ein bekrönter Löwe (für Nassau), hinten ein Balken (für Malenberg?).
  19. Siebmacher Bay 15 (Stammwappen).
  20. Vistingen: Siebmacher Lot 13f.
  21. Geteilt, oben ein wachsender Löwe, unten drei Flügel pfahlförmig.
  22. Isenburg: Siebmacher Bay 13.
  23. Solms: Siebmacher FstM 59.
  24. Stammwappen ohne Schindeln.
  25. Wiesbaden: Siebmacher NaA 42.
  26. Siebmacher NaA 10.
  27. Schild ohne Beischrift, vermutlich Ergänzung einer Restaurierung. Durch einen Zackenbalken geteilt.
  28. Siebmacher Souv2 135, jedoch statt der Rosen Kugeln.
  29. Die 32-teilige Ahnenprobe geht fünf Generationen zurück: sie bietet in einer beliebten Anordnung auf der heraldisch rechten Seite, in der heraldisch rechten Spalte, die Agnaten der Vaterseite des Vaters: Vater des Vaters, Großmutter des Vaters, Urgroßmutter des Vaters väterlicherseits, Urgroßmutter des Vaters mütterlicherseits, Mutter des Urgroßvaters väterlicherseite, Mutter der Urgroßmutter väterlicherseits, Mutter des Urgroßvaters mütterlicherseits, Mutter der Urgroßmutter mütterlicherseits. Die anderen Spalten sind analog zu konstruieren. Es handelt sich nur um eine mögliche Form der Anordnung.
  30. Karls Mutter war Margarethe, geb. Schlick, ihre Mutter war Margarethe, geb. Zelkin, die Großmutter Margarethes, geb. Schlick, war Kunigunde, geb. Seinsheim, ihre nachweisbaren Urgroßmütter waren Constance, geb. Collalto, und Barbara, geb. Abensperg.
  31. Lucias Vater war Karl Schenk von Limburg, seine Großmutter väterlicherseits war Margarethe, geb. Hohenburg, die Urgroßmütter dieser Seite waren Susanne, geb. Thierstein, und Ursula, geb. Rhäzüns, die Ururgroßmütter Elisabeth, geb. Hohenlohe, Henriette, geb. Blankenberg, Margarethe, geb. Thierstein, und Verena, geb. Stoffeln.
  32. Das in dieser Reihe an fünfter Stelle gebotene und mit der Beischrift Schwarlzeb versehene Wappenbild zeigt zwar den fünfmal gespaltenen Schild der Seinsheim (vgl. Siebmacher Bay 22, gleich mit dem der Schwarzenberg), beide haben jedoch nicht den auf dem Wappen des Grabdenkmals gebotenen, gekrönten Löwen.
  33. Das Wappen der Zelkin zeigt einen Löwen auf schrägrechts gespaltenem Schild, bzw. nur diese Schildspaltung; nur ein Siegel von 1450 belegt einen einfach gespaltenen Schild vgl. Siebmacher OÖ 619.
  34. Adelheids Großmutter väterlicherseits war Johanna, geb. Moers-Saarwerden, die Urgroßmütter dieser Seite waren Johanna, geb. Salm, Barbara, geb. Vinstingen, die Ururgroßmütter waren Elisabeth, geb. Hanau, Johanna, geb. Rotselaer, Anastasia, geb. Leiningen, und Beatrice, geb. Ogeviller.
  35. Da die Ogeviller bereits im 15. Jahrhundert ausstarben, ist ihr Wappen in den einschlägigen Werken nicht zu finden. Das Wappen des Ortes Ogéviller, Dep. Meurthe-et-Moselle/F. zeigt angeblich das Familienwappen: in Blau einen silbernen mit drei schwarzen Jakobsmuscheln belegten Schrägbalken, in den blauen Plätzen vorne fünf und hinten vier goldene Schrägschindeln.
  36. Adelheids Mutter war Anna, geb. Isenburg, ihre Großmutter mütterlicherseits war Amalia, geb. Rieneck, die Urgroßmütter dieser Seite waren Maria, geb. Nassau-Wiesbaden, und Anna, geb. Wertheim, die Ururgroßmütter Elisabeth, geb. Solms, Maria, geb. Nassau-Dietz, Katharina, geb. Hanau, und Anna, geb. Oettingen.
  37. Vgl. Mehrmann, Geschichte 66ff.

Nachweise

  1. Kdm NB XIV (Vilshofen) 240.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 355 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0035506.