Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 343 Vilshofen, Kirchplatz 19 1615

Beschreibung

Sterbeinschriften für Christoph Sardter und seine Ehefrau Susanna auf einem Epitaph. Außen, an der Südseite. Hochrechteckiges Ensemble, oben fast quadratische Relieftafel, in zwei Register eingeteilt, oben unter einem auf zwei mit Beschlagwerk verzierten Leisten ruhenden eingezogenem Rundbogen Kreuzigung: in der Mitte Kruzifix mit Titulus (I), am Kreuzfuß Maria Magdalena, links und rechts vom Kreuz Maria und Johannes, über ihnen jeweils ein Engel mit Kelch, im Bildhintergrund Stadtansicht; darunter Relieffries, darauf mittig Darstellung der Familie kniend: links der Verstorbene in Hose, Wams und Mantel mit einem Zehner in Händen, vor ihm drei Söhne, rechts die Ehefrau in Kleid, vermutlich mit Haube, vor ihr zwei Töchter, Köpfe abgewittert; in den Bogenzwickeln oben sowie links und rechts der Familie Reliefs mit Darstellung der vier Evangelisten: oben links Matthäus, oben rechts Markus, unten links Lukas, unten rechts Johannes, alle sitzend, teils beim Schreiben, begleitet von ihren Symbolen. Unter der Relieftafel Unterhang zwischen Voluten, darin in queroblongem konvexem Feld Sterbeinschrift (II). Kalkstein. Zustand relativ gut, Verwitterungsspuren bei der Familiendarstellung, an den Seiten teils verputzt; unklar, ob weitere ursprünglich zugehörige Teile (z.B. Aufsatz) fehlen.

Maße: H. 68 cm, B. 52 cm, Bu. 1 cm.

Schriftart(en): Kapitalis (I), Fraktur (II).

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/2]

  1. I.

    INRI

  2. II.

    Anno Domini ∙ 1602 ∙ den 11 October Jst ∙ in Christo sel=/=iglich ∙ entschlaffen ∙ der ∙ Ersam vnd Furnemb Christoff Sard=/=ter Burger ∙ vnd Gastsstgeba) ∙ alhie ∙ zu Vilszhouen ∙ An(no) ∙ 1615 den 29b) / ist ∙ sein ∙ hasfraua) Susana ∙ auch ∙ von ∙ disem ∙ leben ∙ a(b)geschiden ∙ denen ∙ sambt / Funff ∙ Ihren Khinderrn Gott ∙ der ∙ herr ∙ genetig ∙ sein ∙ vnd ∙ ain ∙ fröliche / aufferstehung zum ∙ ebigen ∙ leben ∙ verleichen ∙ wölle

Kommentar

Der Anbau, an dem das Denkmal angebracht ist, stammt aus der Zeit um 1805. Bergmeier vermutet, das Denkmal stamme entweder aus der 1794 ausgebrannten Stadtpfarrkirche oder vom kurz vorher aufgegebenen Friedhof.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Eine Monatsangabe fehlt; es fehlt auch der Platz hierfür.

Nachweise

  1. DiB II (Niederbayern) 281; Bergmeier, Geschichtsbücher 11 Nr. 7 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 343 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0034303.