Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 308 Vilshofen, Donaugasse 12 1595

Beschreibung

Hochwassermarke. Außen, an der Westseite. Hochrechteckige Tafel mit Beschlagwerkrahmen, oben Inschrift, im unteren Viertel, durch eine Leiste von der Inschrift abgetrennt, Relief deutende Hand, daneben Kreuz, im Hintergrund Wasserwellen. Kalkstein. Um 1926 farbig gefasst, heute nicht mehr1).

Maße: H. 47 cm, B. 34 cm, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Adia) den ∙ 11 ∙ Marti Anno / 1 ∙ 5 ∙ 95 ∙ Jar ist ein Eysgis / gewesen welche als hoch / gangen wie dise hand vnd / Creytz hieunden gezaichnet / anweist Gott sey ferner dafier

Kommentar

Am 11. März 1595 richtete das Hochwasser der Donau nicht nur in Vilshofen, sondern auch in Passau großen Schaden an, vgl. DI 67 (Stadt Passau) Nr. 705. Es handelte sich um eines der Frühjahrshochwasser, die auch mit einem Eisgang verbunden waren. Das Frühjahrshochwasser 1595 ist für fast alle Flüsse Mitteleuropas (Main, Elbe, Moldau) belegt, verband sich häufig mit Eisgängen und richtete daher noch größeren Schaden an als das Hochwasser von 15012). In Vilshofen handelt es sich um das höchste jemals gemessene Hochwasser3).

Textkritischer Apparat

  1. Aus dem Italienischen stammende Form für Ad diem.

Anmerkungen

  1. Vgl. Photo in Kdm NB XIV (Vilshofen) 380, Fig. 316.
  2. Vgl. DI 67 (Passau) Nr. 705 und Weikinn, Quellentexte 402ff.
  3. 313 cm über dem heutigen Straßenniveau, vgl. Bergmeier, Geschichtsbücher 10, Nr. 6.

Nachweise

  1. Kdm NB XIV (Vilshofen) 380, Fig. 316; Bergmeier, Geschichtsbücher 10, Nr. 6 (mit Abb.).

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 308 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0030805.