Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 101: Landkreis Passau II (2018)
Nr. 115 Rotthalmünster, Pfk. Mariä Himmelfahrt 1483
Beschreibung
Baumeisterinschrift des Hans Wechselperger. Innen, Chor, Nordwand, erster Abschnitt von Westen, quer über dem Gesicht des Apostels Petrus (vgl. Nr. 318). Freigelegt bei Renovierungsarbeiten 1958/591). Gemalt.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/2]
Maister ∙ hanns ∙ wechselperger / Maister ∙ des ∙ paus 1483a)
Textkritischer Apparat
- Zweite Zeile zentriert.
Anmerkungen
- Vgl. hierzu BLfD Ortsakten Rotthalmünster: darin Verwendungsnachweis für einen Zuschuss für Freilegungsarbeiten an den Fresken im Chor der Pfarrkirche vom 11.9.1959. Eine weitere Restaurierung fand 1984 statt, vgl. BLfD Ortsakten Rotthalmünster: Rechnung des Restaurators Hans Mayrhofer vom 2.10.1984.
- So beispielsweise Dehio NB (2008) 597 und Rutz, Land an Rott 177.
- Vgl. Dambeck, Hans Wechselperger passim.
Nachweise
- Liedke, Burghauser Steinmetzen 114; Dehio NB (2008) 597; Rutz, Land an Rott 177.
Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 115 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0011506.
Kommentar
Die Schrift wurde bei der Freilegung ergänzt, was durch die nur in Schraffur ausgeführten Züge dokumentiert wird. Die so deutlich werdende Gotische Minuskel weist einen starken Bandcharakter auf, wobei Ober- und Unterlängen so gut wie nicht aus dem Mittellängenbereich heraustreten, was besonders am g deutlich wird. Die Jahreszahl in Arabischen Ziffern umfasst die zeitüblichen Formen wie schlingenförmigen Vierer oder aus drei übereinanderstehenden Quadrangeln bestehenden Dreier.
Wohl auf Grund dieser Formgebung wurde bislang die Jahreszahl als „1481“ interpretiert2).
Hans Wechselperger war ein in Burghausen ansässiger Baumeister. In Rotthalmünster errichtete er, wie die gebotene Bauinschrift belegt, den Chor der Pfarrkirche. Teile des Langhauses und der Turm sind älter. Die Gewölbe des Mittelschiffes will Dambeck ebenfalls dem Hans Wechselperger zuschreiben3).