Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 66 Grongörgen, Gde. Haarbach, Fk. und Wallfahrtsk. zum Hl. Leonhard 1462

Beschreibung

Baudatum. Innen, Chorbogenscheitel, Ostseite. Aufgemaltes Schriftband mit Inschrift, begleitet von drei Wappenschilden. 1964 restauriert1).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. ∙ an(no) ∙ d(omin)i ∙ m ∙ cccc ∙ lxii ∙ iar ∙

Wappen:
unbekannt2), Abt Georg von Schönhering3), unbekannt4).

Kommentar

Das Baudatum gedenkt des Kirchenneubaus, der im Zusammenhang mit der Initiierung der Wallfahrt zum Hl. Gregor in Grongörgen durch das Prämonstratenserstift St. Salvator steht. Die Prämonstratenser förderten die Verehrung des Hl. Gregors, der nicht zuletzt durch die Legende von der Gregorsmesse als Heiliger der Eucharistischen Anbetung galt, die vom Prämonstratenseroden besonders gefördert wurde. Das Baudatum verbindet sich mit drei oder vier Wappenschilden, darunter das Wappen des Abtes von St. Salvator, Georg von Schönhering. Neben seinem Wappen findet sich die Darstellung eines Korbes. Vielleicht handelt es sich hier um den Rest eines vierten Wappens. Abt Petrus Zistler von St. Salvator (vgl. Nr. 56) führte einen Korb (Zistel) mit drei Lilien im Wappen. Abt Georg von Schönhering ließ auch in Oberuttlau das Wappen seines Amtsvorgängers neben seinem eigenen Wappen anbringen (vgl. Nr. 96). Der heute nur mehr erhaltene Korb könnte auch hier in einem Schild gestanden haben, das wie die Lilien bei der Freilegung oder Restaurierung nicht mehr erkannt oder wiederhergestellt wurde.

Anmerkungen

  1. Über dem Schriftband Inschrift des Restaurators: FREIGELEGT u(nd) RESTAURIERT An(n)o Dom(ini) 1964 ZUNHAMER / ALTÖTTING, vgl. hierzu auch BLfD Ortsakten Grongörgen, darin Bericht über Restaurierungsmaßnahmen vom 23.5.1966.
  2. In Blau ein goldener Kelch.
  3. In Blau ein silberner Fisch, gekreuzt mit einem goldenen Abtsstab, vgl. Nr. 96, jedoch mit abweichenden Farben.
  4. In Silber ein von Gold und Blau geteilter Balken.

Nachweise

  1. Huber, Mittelalterliche Klosteranlage Abb. 6.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 66 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0006603.