Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 50 Walchsing, Gde. Aldersbach, Pfk. St. Michael 1448

Beschreibung

Grabinschrift für Andreas Pützner und seine Ehefrau Anna, geb. Eckher, auf einer Wappengrabplatte. Innen, Langhaus, Nordseite, erstes Joch von Osten, im Boden unter dem Treppenaufgang zur Kanzel. Ein Teil der Platte unzugänglich vom Kirchengestühl verdeckt1). Hochrechteckige Platte, Schrift umlaufend, im oberen Teil der Platte unter der Umschrift gleichlaufend fortgesetzt. Rotmarmor. Leichte Zerstörungen in der Oberfläche der Platte, teils Mörtelspuren. Aus der kopialen Überlieferung ist ersichtlich, dass der untere, heute verdeckte Teil der Platte zwei Wappenschilde aufweist.

Text und Beschreibung ergänzt nach Cgm 2267/2, Wappen nach Cgm 2267/2.

Maße: H. 71,5 cm (sichtbarer Teil), B. 69 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Hie leit wegrabe(n) / der Edel weis And[re Puczner vnd Anna sein hausfrau die / gestorbena) ist a]n sand linharcz ∙ Abe/ndb) Anno ∙ d(omi)nj ∙ Mo ∙ / cccco xlviijo ∙ Jar ∙

Datum: 1448 November 5.

Wappen:
Eckher2), Pützner von Oxing3).

Kommentar

Andreas Pützner war nach Cgm 2290/3 der Sohn des Thomas und seiner Ehefrau Sabina, geb. von Nußperg4). Anna war nach Cgm 2267/2 und Cgm 2290/8 eine geborene Eckher5). Der in den beiden Handschriften überlieferte Wortlaut der Inschrift gibt keinen Geburtsnamen Annas wieder. Nach Cgm 2290/8 war Anna die Tochter des Hans Eckher und seiner ersten Ehefrau Magdalena, geb. Schermer6).

In den Abzeichnungen von Cgm 2267/2 und Cgm 2290/8 findet sich der Wappenschild der Eckher – allerdings auf der heraldisch rechten Seite, die normalerweise dem Wappen des Ehemannes vorbehalten ist – vielleicht stiftete ein Mitglied der Familie Eckher das anlässlich von Annas Tod errichtete Denkmal. Der gemeinsame Sohn Simon erbaute das Schloss in Walchsing (vgl. Nr. 62).

Textkritischer Apparat

  1. Der Zeilenumbruch ist unsicher; die Transkription orientiert sich an der kopialen Vorlage (Cgm 2267), die jedoch nicht mit dem noch vorhandenen Originalbefund übereinstimmt.
  2. Ab hier Zeilen gleichlaufend.

Anmerkungen

  1. Mader führt eine Platte in Gotischer Minuskel auf, die aber schon zu seiner Zeit „zum größten Teil verdeckt“ war (Kdm NB XIV (Vilshofen) 384f.).
  2. Siebmacher BayA1 34.
  3. Siebmacher BayA1 4 unter Butzner.
  4. Cgm 2290/3 fol. 383r-v.
  5. Cgm 2267/2 fol. 93r; Cgm 2290/8 fol. 49r.
  6. Cgm 2290/8 fol. 47v, 48v.

Nachweise

  1. Cgm 2267/2 fol. 93r; Cgm 2290/3 fol. 383v; Cgm 2290/8 fol. 49r; ABP OA Sammlung Stinglhamer/Krick 221, Faszikel “Walxing” p. 1; Kdm NB XIV (Vilshofen) 384f.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 50 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0005008.