Inschriftenkatalog: Passau II (Landkreis)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 101: Landkreis Passau II (2018)

Nr. 36 Asbach, Gde. Rotthalmünster, Museum (ehem. Benediktinerabtei) 1434

Beschreibung

Sterbeinschriften für die Äbte Jakob Auer von Tobel und in Zweitverwendung Markus Stauffer (Nr. 252) auf einer Grabplatte. Innen, Südflügel, Südwand, im dritten Joch von Westen. Grabplatte mit Umschrift (I) zwischen zwei vertieften Linien. Im Feld Abtsstab mit Pannisellus, über der Krümme Schriftband (II) und in den unteren Ecken zwei einander zugeneigte Wappenschilde. Der linke zur ursprünglichen Beschriftung, der rechte zur Zweitbeschriftung gehörig. Hinter dem rechten Wappenschild sind die Reste eines in Relief dargestellten Hundes zu erkennen, vielleicht Reste des Oberwappens zum Wappen Auer1). Die Inschrift für Abt Markus Stauffer findet sich im Feld unterhalb der Beschriftung der rechten Langseite – wie diese ausgerichtet – in zeilenweiser Anordnung. Rotmarmor. Platte in der unteren Hälfte zweimal quer gebrochen.

Maße: H. 266 cm, B. 130 cm, Bu. 8 cm (I), 7 cm (II).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

    Anno ∙ domini ∙ Millesimo ∙ / Quadringentesimo ∙ <xxxiiii> ∙ obijt ∙ Jacobus ∙ dic[t]us ∙ Aw[er] ∙ abbas ∙ / ∙ aspacensis ∙ ecclesie ∙ pie ∙ / memorie ∙

  2. II.

    Misererea) ∙ mei ∙ deus ∙

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1434 starb Jakob, genannt Auer, Abt der Aldersbacher Kirche, frommen Angedenkens. (I)

Erbarme dich meiner, Gott. (II)

Wappen:
Auer von Tobel2), Abt Markus Stauffer3).

Kommentar

Unter Abt Jakob (II.) Auer von Tobel (1390-1428) stand es um die Abtei Asbach nicht zum Besten, das Kloster war hoch verschuldet, und auch mit der Disziplin ging es bergab. Jakob selbst führte mehr das Leben eines Adeligen als das eines Mönchs. 1428 resignierte er sein Amt. Der spätere Abt Johannes Schreibel (vgl. Nr. 52) fungierte als Administrator, unter ihm ging es mit dem Kloster wieder bergauf4). Des Jakob Auer wird im Asbacher Necrologium unter dem 13. Februar gedacht5).

Textkritischer Apparat

  1. Davor eine Blüte aus Punkten.

Anmerkungen

  1. Die Helmzier der Auer besteht aus zwei Büffelhörnern.
  2. Siebmacher BayA1 8, vgl. auch Zimmermann, Klosterheraldik 37.
  3. Zimmermann, Klosterheraldik 37.
  4. Vgl. Hartig, Niederbayerische Stifte 105f. Vgl. auch Putz, Benediktiner-Abtei 57f. und Putz, Geschichte 25-28.
  5. MGH Necrologia Germaniae IV, 76.

Nachweise

  1. Kdm NB XXI (Griesbach) 57f.

Zitierhinweis:
DI 101, Landkreis Passau II, Nr. 36 (Ramona Baltolu / Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di101m019k0003602.