Inschriftenkatalog: Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 91: Hersfeld-Rotenburg (2015)

Nr. 349 Bad Hersfeld, Stiftskirche/Stiftsruine 1650

Beschreibung

Grabplatte für Philipp, Sohn des Johann Starck. Die Platte aus gelbem Sandstein steht im Turmuntergeschoß. Inschrift (A) läuft auf dem erhöhten Rand um und geht am Ende in deutlich kleinerer Schrift in die zweite Zeile über. Im Feld befinden sich oben zwei Vollwappen, darunter ist das Bibelzitat (B) angebracht. Ganz unten im Feld ist ein Steinmetzzeichen eingeritzt (Nr. 19a).

Maße: H. 117, B. 61, Bu. 1,5–4,5 (A), 3,6 (B) cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/3]

  1. A

    ANNO 1650 DEN [..] / IUNII IST PHILIPS IOHANN STARCKENS FURS(TLICH) / HESI(SCHEN) VOGTENS ZU / HAUNECK SOHNLEIN IN GOTT S(ELIG) ENTSCHLAFFEN SEIN // ALTERS 10 TAG [...]VS[..]

  2. B

    ROM 8 V(ERS) 17 / SIND WIR DENN / KINDER SO SIND / WIR AUCH ERB/EN NEMLICH / GOTTES ERBEN / UND MITERBEN / CHRISTI1)

Wappen:
Starck2)unbekannt3)

Kommentar

Johann Starck war Vogt des hessischen Amtes Hauneck.4) Möglicherweise hatte er seinen Sitz immer noch auf der Burg Hauneck, die sich zuvor 1572 letztmalig als Sitz eines Vogtes nachweisen ließ.5)

Ein Sohn des Johannes Strack (sic), Vogt vom „Stapffelsberg“ (Stoppelsberg, auf dem die Burg Hauneck steht), starb am 4. Juni 1650, eine Tochter am 3. März 1652; in letzterem Eintrag heißt der Vater „Johannes Starcken (sic, Bearbeiter) Vogts Vf Hauneck“.6) Das scheint entgegen dem ersten Eintrag und den Listen des Kirchenbuchs die richtige Schreibweise zu sein, da sie auch in einer Akte vorkommt.7)

Die Platte stammt aus der Werkstatt, die auch die Bardeleben-Platte (Nr. 343) herstellte.

Anmerkungen

  1. Röm 8,17.
  2. Ein Frauenrumpf; Helmzier: ein Frauenrumpf, in der rechten, erhobenen Hand einen Bogen haltend.
  3. Ein Kleeblatt auf einem Dreiberg; Helmzier: zwei Büffelhörner, in der Mitte ein Kleeblatt.
  4. Dazu auch „Burg Hauneck, Gemeinde Haunetal“, in: Historisches Ortslexikon <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/3397> (Stand: 4. 11. 2010).
  5. Landau, Hessische Ritterburgen I 127.
  6. Kirchenbuch Hersfeld 2/1650, 1652.
  7. Zwischen 1650 und 1656 wurden Beschuldigungen gegen Johann Starck, den Amtsvogt zu Hauneck, vorgebracht, vgl. HStA Marburg, Best. 17e, Nr. Hauneck 30.

Nachweise

  1. „Philipp Starck 1650, Hersfeld“, in: Grabdenkmäler <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1108> (Stand: 09. 02. 2018, Bearb. Andreas Schmidt, HLGL).

Zitierhinweis:
DI 91, Hersfeld-Rotenburg, Nr. 349 (Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di091mz14k0034903.