Inschriftenkatalog: Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 91: Hersfeld-Rotenburg (2015)
Nr. 139 Bad Hersfeld, Stiftskirche/Stiftsruine 1. H. 16. Jh.
Beschreibung
Name auf einem Quaderstein aus rotem Sandstein, außen an der linken Fensterlaibung der Turmstube des Westturms, zweiter Quader von unten.1) Der Name steht am unteren Rand des Quaders und weist keinen Zusammenhang mit darüber stehenden Buchstabenresten, A und E in älterer Majuskel, H unbestimmt, auf.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
Valentinusa)
Textkritischer Apparat
- Wort von Hörle, Hersfelder Inschriften (vor 1513) 139–141 nicht gelesen.
Anmerkungen
- Christian Bauer (Reversio, Bad Hersfeld) sei für die erste photographische Dokumentation der Inschrift herzlich gedankt.
- Ablaßurkunde von 1477, vgl. HStA Marburg, Best. Urk. 56, Nr. 1131.
Zitierhinweis:
DI 91, Hersfeld-Rotenburg, Nr. 139 (Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di091mz14k0013901.
Kommentar
Die Minuskelinschrift (A) zeigt eine ausgeprägte Oberlänge beim l und ansatzweise Schaftspaltung. Auch der nach innen gebogene rechte Schaft des V, der ein Relikt des handschriftlichen Schreibens darstellt, läßt sich wie andere Inschriften des Umfeldes (Nr. 90, 98, 100 u. ö.) in die Nähe der Jahrhundertwende datieren; das einstöckige a und das von der Textura gelöste e deuten jedoch auf eine spätere Entstehungszeit hin. Das etwas größere s am Ende des Namens ist wohl doch kein Versal des Nachnamens.
Es gibt keine positiven Hinweise darauf, daß hier der Name des in Hersfeld verehrten2) hl. Valentinus gemeint war.