Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 197† Reichenbach, Evangelische Kirche 2.H.15.Jh.-1599
Beschreibung
Bibelspruch auf einer Glocke. Die heute verlorene, sehr kleine Glocke hing in einem eigenen kleinen Turm über dem Chor in dem Vorgängerbau der heutigen Kirche.
Nach Walther.
Ave Maria gratiaea) plena Dominus tecum1)
Übersetzung:
Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Textkritischer Apparat
- So statt gratia.
Anmerkungen
- Lc. 1,28.
- Einsingbach, Kdm. 439.
- Walter, Glockenkunde 174f.; zum Wortlaut vgl. Nr. 84.
Nachweise
- Walther, Reichenbacher Chronik 106.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 197† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0019701.
Kommentar
Bereits 1452 stand in Reichenbach eine der Muttergottes geweihte Kirche.2) Als Martin Walther sein Amt als Pfarrer in Reichenbach 1599 antrat, muß die Glocke bereits vorhanden gewesen sein, da er nichts über ihre Anschaffung berichtet. Vermutlich wurde die Glocke im 15. Jahrhundert oder in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts gegossen. In dieser Zeit erscheint der Engelsgruß besonders häufig auf Glocken.3)
Nach den Angaben Martin Walthers in der Reichenbacher Chronik wurde die Glocke nur bei der Taufe eines Kindes und zur Einsammlung der Kirchengefälle geläutet.