Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 33 Neckarsteinach, Evangelische Kirche 1377

Beschreibung

Grabplatte des Ritters Hennel Landschad von Steinach und seiner Frau Mia von Sickingen. Die aus Sandstein gefertigte Platte ist heute in die Südwand des Langhauses eingemauert. Im Feld stehen unter einer Spitzbogenarchitektur zwei Figuren auf Löwen. Auf der linken Seite ist der Ritter in voller Rüstung dargestellt, seine linke Hand ruht auf der Brust, die rechte am Schwert. Rechts sieht man die Frau, die einen Kruseler trägt. Ihre Hände sind auf der Brust gefaltet. In den oberen Zwickeln der Platte sind zwei Wappen angebracht. Zwischen den Köpfen der Figuren befindet sich die Helmzier der Landschaden von Steinach. Die Inschrift läuft außen auf dem Rand der linken Leiste von unten nach oben. Die Bemalung der Platte ist neu.1)

Maße: H. 280, B. 132, Bu. 7-7,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. anno · d(omi)ni · mo · ccc · lxxvii · iii · yd(us)a) · sept(embris) · o(biit) · hennelb) · lantschade ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1377, am dritten Tag vor den Iden des Septembers (11. September), starb Hennel Landschad.

Wappen:
Landschaden von Steinach; Sickingen.

Kommentar

Hennel war ein Sohn Blickers X. Landschad,2) und seine Frau Mia eine Tochter Reinhards II. von Sickingen.3) Ihr Todesdatum ist unbekannt, aber Möller geht davon aus, daß sie vor 1377 starb.4) Die Tatsache, daß Mia zwar auf der Platte dargestellt wurde, aber keine Inschrift erhielt, spricht eher dafür, daß sie zum Zeitpunkt der Herstellung der Platte noch lebte und ihr Todesdatum später nicht nachgetragen wurde.

Textkritischer Apparat

  1. idibus Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen.
  2. Hennericus Wickenburg.

Anmerkungen

  1. Ausführliche Beschreibung der Grabplatte bei Schweitzer 25f.
  2. Irschlinger, Landschaden Taf. 2.
  3. Möller, Stammtafeln AF II, Taf. LXXVII.
  4. Ebd.

Nachweise

  1. Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen (Irschlinger 233).
  2. Wickenburg II 263/1.
  3. Inschriften Neckarsteinach 48 – Schweitzer, Grabmäler 26.
  4. Möller/Krauß, Neckarsteinach 97.
  5. Siebeck, Inschriften 35.
  6. Schaum-Benedum, Figürliche Grabsteine 196.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 33 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0003306.