Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 116 Hirschhorn, Karmeliterkirche 1524

Beschreibung

Grabplatte der Amalia Fuchs von Bimbach. Die aus rotem Sandstein gefertigte Platte steht heute an der Ostwand der Gruft. Die Schrift läuft zwischen Zeilen auf dem Rand um. Im Feld sind oben zwei Wappen zu erkennen. Die untere Leiste und die linke Leiste sind fast vollkommen abgetreten.

Maße: H. 210, B. 94, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. [A(n)]n(o) D(omi)ni · xvc xxiiii · / Vff · des · heilige(n) · crevtz · tag · erhebv(n)g · starb · die · edel · Vnd · tvgenthaft / · fraw Am[...]

Datum: 14. September 1524.

Wappen:
Hirschhorn; Fuchs von Bimbach (steigender Fuchs).

Kommentar

Bei der verwendeten Minuskel ist der ausschließliche Gebrauch des Bogen-r auffällig. Die Versalien A und V sind der Kapitalis entnommen, während das D aus der Unziale stammt.

Die noch deutlich lesbaren Anfangsbuchstaben der Verstorbenen sowie die Wappen Hirschhorn und Fuchs von Bimbach lassen darauf schließen, daß es sich um die Grabplatte der Amalia Fuchs von Bimbach handelt. Sie war die Tochter des pfälzischen Hofmeisters Hans Fuchs von Bimbach und heiratete Georg von Hirschhorn.1) Der Ehevertrag datiert vom 14. Dezember 1498.2) Die Identifikation wird zusätzlich dadurch gesichert, daß es in dem gut erforschten Hirschhorner Konnubium keine weiteren Ehen mit den Fuchs von Bimbach gibt und eine Verwechselung deshalb ausgeschlossen ist.

Anmerkungen

  1. Lohmann, Hirschhorn 69. Zu Georg vgl. Nr. 146.
  2. Lohmann, Hirschhorn Taf. 2 mit 522, Anm. 3.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 116 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0011602.