Inschriftenkatalog Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 118 Kreuzgang, Ostwand 1717–1726

Beschreibung

Graffito des Cherubim aus Helmstedt. Inschrift auf dem Epistyl der hinteren Säule in der linken Laibung des rechten Kapitelsaalfensters. Auf dem Stein befinden sich weitere Ritzungen von Einzelbuchstaben.

Maße: Bu.: 1,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. R. J. CHERUBIM / HELMST

Kommentar

Richard Johann Cherubim unterzeichnete einen Beschwerdebrief der Marientaler Stipendiaten vom 21. April 1717, in dem dem Verwalter Jäger vorgeworfen wurde, sich alles Brennholz anzueignen, so daß die Stipendiaten bei Kälte frieren müßten, während Jäger vor lauter Hitze die Fenster aufsperre.1) 1722 führten die Marientaler Stipendiaten Klage darüber, daß in der Wäsche ständig Kleidungsstücke verlorengingen. Am Schluß einer Liste über die Verluste der einzelnen Schüler findet sich der Vermerk Cherubim und Hasenbalg haben noch nichts verlohren weil sie noch nicht lange hier gewesen.2) Angesichts der Tatsache, daß Cherubim zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Jahren Schüler in Mariental war, erscheint die Begründung nicht ganz wahrheitsgemäß. In einer Liste der Schüler von 1726 ist Richard Johann Cherubim immer noch als Stipendiat aufgeführt.3) Schon bei seiner Einschulung in Mariental wurde er an der Universität Helmstedt für ein Studium vorgemerkt.4)

Anmerkungen

  1. StAWf, 11 Alt Mart. Nr. 504.
  2. Ebd., Nr. 510.
  3. Ebd.
  4. Matrikel Helmstedt, Bd. 3, Nr. 4760 (1717).

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 118 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0011809.