Die Inschriften und Graffiti des Klosters Mariental

Gesammelt und bearbeitet von Sabine Wehking und Christine Wulf.

Der Inschriftenbestand des ehemaligen Zisterzienserklosters Mariental bei Helmstedt umfasst 136 Inschriften aus der Zeit vom 13. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. 58 Inschriften befinden sich auf Grabdenkmälern und Objekten der kirchlichen Ausstattung. 78 weitere Inschriften sind als Graffiti an den Wänden in verschiedenen Bereichen des Klosters ausgeführt. Die ältesten und interessantesten Graffiti stammen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1569. Sie sind in einem tonnengewölbten Raum angebracht, der an die Ostseite des Kreuzgangs grenzt. Dieser Raum wurde in der älteren Forschung als Gästezelle des Klosters angesehen. Anlass zu dieser Funktionsbestimmung waren wohl wesentlich die in den Graffiti genannten Herkunftsorte. Bei genauerem Hinsehen zeigte es sich aber, dass die in den Graffiti genannten Daten den Eintritt der Mönche in das Kloster Mariental bezeichnen und einzelne Namen mit den späteren Amtsträgern des Klosters übereinstimmen. Bei der vermeintlichen Gästezelle dürfte es sich also eher um einen Aufenthalts- oder Arbeitsraum der Mönche gehandelt haben. Die Grabinschriften des Klosters stammen aus der Zeit vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Das älteste erhaltene Grabdenkmal ist dem 1303 verstorbenen Abt Reinhold gewidmet. Es bildet den Anfang einer kontinuierlichen Reihe von Grabplatten, an der sich die äußere Entwicklung dieses Grabmaltyps und seiner Inschriften durch die Jahrhunderte verfolgen lässt.

Die Bearbeitung der Inschriften des Klosters Mariental wurde von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und dem Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds finanziert.

Sie wurde in gedruckter Form veröffentlicht in: Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Bd. 77 (1996). S. 47–150

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Hinweis: Die Einleitungen und das Literaturverzeichnis sind jeweils mittels eines persistenten Identifikators (URN) zitierfähig. Den Zitationshinweis finden Sie jeweils am Ende eines Kapiteltextes bzw. des Literaturverzeichnisses.

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