Inschriftenkatalog Mariental

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 4: Kloster Mariental (2013)

Nr. 6 Klosterkirche 1331

Beschreibung

Fragment der Grabplatte des Heinrich Pincerna und seiner Ehefrau. Sandstein. Das heute im nördlichen Seitenschiff der Kirche aufgestellte Fragment einer hochrechteckigen Grabplatte zeigt noch Reste einer Ritzzeichnung im Innenfeld und wenige, nicht mehr sicher zu lesende Buchstaben der ursprünglich umlaufenden Inschrift auf dem linken Rand der Platte. Die Anordnung des noch erkennbaren Arms einer Figur am linken Rand und die über die Platte verteilten Linien, die Gewandfalten andeuten, lassen darauf schließen, daß die beiden Verstorbenen nebeneinander dargestellt waren. Im 19. Jahrhundert muß der Stein noch in erheblich besserem Zustand gewesen sein, da Strombeck die Inschrift auszugsweise wiedergibt und eine Angabe zu dem auf dem Stein befindlichen Wappen macht.1)

Inschrift ergänzt nach Strombeck.

Maße: H.: 152 cm; B.: 107 cm; Bu.: 4,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. [ . . . MCCCXIIII OBIIT HINRICUS PINC]ERNA [SENIOR MILES: . . . MCCCXXXI OBIIT ZACHARIAa) UXOR EIUS . . . ]

Übersetzung:

... 1314 starb der Ritter Heinrich Pincerna der Ältere ... 1331 starb Zacharia, seine Ehefrau ...

Wappen:
Pincerna?2)

Kommentar

Heinrich Pincerna ist mehrfach in den Urkunden des Klosters Mariental nachzuweisen. Die früheste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1302: Hinricus de Dunnenstede de Pincerna als Zeuge einer Schenkung.3) 1305 erhält er ein Lehen in campis ville Magne Brandesleve prope Amvorde, 1306 wird er im Zusammenhang eines Landverkaufs und 1318 als Zeuge genannt.4) Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes ist er zum letzten Mal in einer 1325 ausgestellten Urkunde als Zeuge erwähnt.5)

Textkritischer Apparat

  1. Der Name ist in der Überlieferung von Strombeck nicht sicher zu entziffern.

Anmerkungen

  1. Strombeck, fol. 64r.
  2. Wappen Pincerna? (zwei Wölfe). Nach der Angabe bei Strombeck, ebd.
  3. StAWf, Dürre, Urkundenregesten Mariental, S. 89.
  4. Ebd., S.61f. u. S. 344.
  5. Ebd., S. 337.

Nachweise

  1. Strombeck, fol. 64r.

Zitierhinweis:
DIO 4, Kloster Mariental, Nr. 6 (Sabine Wehking und Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio004g002k0000606.