Inschriftenkatalog: Großkreis Karlsruhe
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 20: Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe (1980)
Nr. 371 Bretten, ev. Pfarrkirche St. Laurentius 1617
Beschreibung
Epitaph des Lorenz Ried. In der Sakristei an der Südwand. Kartusche aus graugelbem Sandstein; oben kleines querovales Feld mit Bibelspruch (A), darunter Hauptfeld mit Titulus (B); Rahmung aus Knorpelwerk, in Blattmaske auslaufend; Bekrönung zerstört.
Maße: H. 104, B. 92, Bu. 2,2 und 3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
APOC: 141) / SELIG SIND DIE TODTEN, DIE / IN DEM HERRN STERBEN VON / NVN AN, IA DER GEIST SPRICHT / DASZ SIE RVHEN VON IHRER ARBEIT /
- B
DER EHRNVEST VND FVRNEM / LAURENTS RIED VON BRETTEN / GEBVRTIG, STARB IN SEINEM VATTERLANDT; / IN SEINEM EHRLICHEN AMPTSCHVLDHEISCHEN / VND COLLECTVR DINST; DARIN ER SICH / ALWEGEN GOTTSELIG , EHRLICH VND VFRICH=/TIG ERZEIGET HATTE , DEN 25 MEY / ANNO 1617 · SEINES / ALTERS IM 53 / IAHR · /
Anmerkungen
- Offb. 14, 13.
- Krebs nr. 2160; Schäfer, Quellenbuch 176ff. – Zur Genealogie vgl. Deutsches Geschlechterbuch 58 (Kurpfälzer Geschlechterb. 1) 581.
- Vgl. nrr. 401, 405, 413; ferner Einleitung S. XXVII.
Nachweise
- KdmBaden IX 1, 23.
Zitierhinweis:
DI 20, Die Inschriften des Großkreises Karlsruhe, Nr. 371 (Anneliese Seeliger-Zeiss), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di020h007k0037107.
Kommentar
Lorenz Ried aus Bretten, Sohn des Matthes Ried (gest. 1572/74) und der Margarethe Kechel (gest. 1584, Nichte Melanchthons), war seit 1594 Kollektor und seit 1595 kurpfälzischer Keller und Schultheiß zu Bretten2.
Die Inschrift ist in einer besonders feinlinigen, hervorragend gestalteten Kapitalis ausgeführt. Typisch für das Schriftbild sind die überhöhten Anfangsbuchstaben und die haarfein ausgezogenen Füße von S, R und E. Diese Merkmale wie auch die Besonderheiten des ornamentalen Schmucks erlauben es, der offenbar in Bretten wirkenden Werkstatt des Denkmals weitere Grabdenkmäler zuzuweisen3.